Across South Africa

Es geht wieder looos! Nadia auf großer Tour!!

Danke, Martina, für den Blog-Namen! 


Montag, 19. Februar, 18.31, Berlin

(2 Tage vor Abfahrt) 


Packen is ja so n Ding. Ich finde, man kann das in ner Stunde machen. Aber man kann auch zwei Wochen brauchen. Je nachdem, wann man anfängt. Und ich muss mich heute voll zusammenreißen, nicht schon anzufangen (Packneurotiker würden jetzt sagen "Wie meinst Du das, "schon" anfangen - Du fliegst doch übermorgen?!"). Denn es ist alles gewaschen (respektive fast; die letzte Maschine läuft gerade), was soll also schon passieren.

Und überhaupt bin ich manchmal richtig schlau: Nach meinem Urlaub in Chile (meiner ersten Reise in ein außereuropäisches Land) habe ich eine Nach-dem-Urlaub-Packliste geschrieben und sehr ausführlich notiert, was sinnvoll war mitzunehmen und was nicht, was essentiell ist und was man auch zu Hause lassen kann. Und da sowohl Reisezeit als auch Temperatur in beiden Ländern ähnlich ist, werde ich diese Packliste einfach von oben nach unten abarbeiten... Ich erwarte, dass das easy wird... 

Apropos Temperatur...
Apropos Temperatur...


Mittwoch, 21.02., 05.03, Berlin


Boah, also erstens: Ich nehme alles zurück, was ich zuvor behauptet habe und behaupte das Gegenteil! Packen ist ein Arschloch!

Gestern früh hat's mich dann doch direkt gepackt, von wegen warten war nix mehr... Ich bin vom Schlafanzug direkt in den Bikini und in die kurze Hose gestiegen. Denn die Pack-Info-Liste hatte empfohlen, dass man auch mal guckt, ob die mitzunehmende Kleidung auch zueinander passt (das war wohl damals nicht so...) und ich fand es auch ganz helle, zu gucken, ob sie grundsätzlich noch passt (und auch das war ne schlaue Idee...). Also fing der Morgen mit drei Stunden Modenschau an. Und meine Sommersachen sind während des Winterhalbjahres unterm Bett das heißt: Matratze weg, Lattenrost weg und Gewühle in Taschen und Kästen, zusammengefasst: voll der Krampf. Aber das is natürlich jammern auf hohem Niveau. Im Endeffekt isses ziemlich geil, kurze Sachen anzuziehen und zu wissen, dass man am übernachsten Tag über dreißig Grad mehr hat als aktuell.

Dann ging's gegen 23.30 Uhr ins Bett und zu der erneut unchristlichen Uhrzeit 03.45 wieder raus. Aber ich habe so früh schon Interessantes erlebt: Beim Blick vom Balkon habe ich niemanden gesehen (im Gegensatz zu morgens um 9 Uhr - standardmäßig 30 Personen oder Wochenend nachts - 20 Personen), die Ubahn war schon richtig voll (also natürlich nicht wie zur rush hour aber auch lange nicht die gähnende Leere, die ich erwartet hatte) und es war extrem lustig, betrunkenen Leuten, die gerade heim fahren zuzuhören :-) 

Zwischenlandung in Paris - auf in den zweiten Flieger! 


immer noch Mittwoch, mittlerweile Kapstadt, local time 0.59


Gelandet! Morgen (oder so) mehr!


Der Flug war gut (dicke Beine, zuene Ohren aber dafür schöne Filme) und die Speisen waren sehr französisch mit dem Effekt, dass es kurz nach dem Abflug, also noch vor Mittag, einen Aperitif gab und wir haben einfach mal Champagner gewählt ;-) 


Donnerstag, Cape Town!


Heute war unser erster Tag in Kapstadt! Ich hab leider nicht sooo prickelnd geschlafen und war heute morgen auch noch ein bisschen angeschlagen (Halsschmerzen und so nen Kram) und ich wollte definitiv nicht aufstehen... Und dabei hat Nadine mich mit so einem süßen über-die-Wange-Streicheln geweckt :-)

Ach, unser Zimmer ist total niedlich mit drei Kissen pro Bett, ich weiß gar nicht, wo ich noch liegen soll und alles riecht so gut! Gestern nach der doch schon anstrengenden Reise und als man versifft ankam war das voll die Freude...

So, heute ging's also los. 

[Vorsicht, im nächsten Absatz könnten Gründe für gesunden Neid auftauchen!] 

Nach dem Frühstück draußen am Pool sind wir in kurzer Hose bei strahlend blauem Himmel und circa 28 Grad Richtung Meer gelaufen.

[Ihr habt das schlimmste erst mal überstanden. Habe extra alle Reizworte in einen Satz gepackt :-D]

Durch einen netten Park, was ich nur erwähne, weil's dort Eichhörnchen gab!!

Ein Teil Kapstadts, bei dem ich dachte, dass ich nicht sooo heiß drauf bin, is die Waterfront. Das ist ein Bereich der Stadt, der is made, also aufgeschüttet und dem Meer abgerungen und ich habe es mir etwa so romantisch und stilvoll vorgestellt wie den Potsdamer Platz. Oder Disney Land. Aber da wir etwas, nur etwas, planlos waren und uns den Ort auch erst mal 'ergehen' wollten, also zu Fuß möglichst viel abschreiten und ein Gefühl kriegen, war es doch ein gutes Ziel. Auf dem Weg waren auch viele chice neue Häuser... Und was soll ich sagen - wir waren den ganzen Tag dort. Eine Markthalle, bei der ich erst dachte, es is bestimmt so ein versnobtes zu chices Ding war die perfekte Mischung aus Berliner Armenius Markthalle und Madrider Mercado San Miguel. Eine große Varietät an tollem Essen, bezahlbar, alles super stylish aber nicht zu gestylt, also toll. Und lecker... Kichererbsenwrap, Mango Smoothie, später noch Lamm Pie... Mmh...

Leider war es, sorry für den Ausdruck, scheißeheiß. Sobald wir aus dem Schatten zurück in die Sonne sind, hab ich fast ein wenig getaumelt... Also haben wir uns, und weil ich eh gelesen hatte, dass das toll und sehenswert wäre, ins Aquarium "geflüchtet". Und das war eine super Entscheidung!! War das interessant! Total toll gemacht, zum anfassen im wahrsten Sinne. Scheiß auf Eichhörnchen - meine neusten Lieblingstiere sind Clownfische!! So viele Nemos und man selbst mitten dazwischen. Zwei Aquarien haben riesen Fenster (über 30 qm) und sind so angelegt, dass man von allen Seiten gucken kann und auch einen Tunnel unter den Tieren durchgehen kann. Ich hab was über die Umwelt gelernt in der Kinderecke und dann gab es sogar eine Streichel Area. Wir haben Anemonen angefasst, und Seesterne! Seesterne, übrigens können einen Arm verlieren und der kann dann nachwachsen (dauert Wochen bis Jahre aber was solls - der is dann wieder komplett!). Wir haben sogar gelernt, dass wenn ein Arm abgeschnitten wird, bilden sich ein neuer - und der einzelne Arm bildet vier neue! Das ist schon fast ein bisschen spooky...

Nach dem Aquarium haben wir noch das Stadion von außen angeguckt und sind dann unseren Weg zurück ins Hostel gegangen. Und mmh, nach Ladenschluss laufen wirklich nur noch komische Typen durch die tagsüber belebte Fußgängerzone. Wir haben also geguckt, dass wir zügigen Schrittes zurück ins Hostel kommen und uns für morgen gleich mal gemerkt, wann die Sonne untergeht (wir waren heute noch im hellen dort aber man kann ja nie wissen...)... 



[ich kam die letzten Tage nicht auf meine Webseite, deswegen das Loch hier. Aber ich hole alles nach! Ich hab halt immer nur morgens und abends (also im Hostel/Hotel) Internet...] 




Freitag, Cape Town


Boah, heute war einer voller Tag. Und: Es ist total toll hier!!


Ich durfte wieder lange schlafen (aber voll doof: 9,5 Stunden und ich war immer noch nicht richtig fit...).

Dann sind wir los den Mietwagen holen, was ein kleines Abenteuer war... Nadine hatte gestern Abend aus dem Kopf die Straße von der Mietwagenfirma gewusst und wir hatten sie dann auch schnell auf der Karte ausgemacht. Die Straße geht quasi fast vom Tafelberg zum Wasser und heißt oben upper "Straße" und unten lower "Straße". Wir sind also unsere 20 Minuten vom Hostel aus gelaufen und offensichtlich waren wir genau am Bruch der Straßennamen, denn wir suchten Hausnummer 1 und die war ziemlich in der Mitte. Leider hat der Typ drinnen uns gesagt, dass wir falsch wären und hat uns zu einem Southern Sun Gebäude geschickt, mittig im city bowl, in der Nähe von der Touri-Info. Das ham wir aber nicht gefunden, also sind wir in die Touri-Info rein, weil die werden ja wissen, wo in ihrer nächsten Nähe ein Mietwagen abzuholen ist. Die dort drin haben uns auch direkt wiedererkannt (ich weiß noch nicht, ob das gut ist oder schlecht...), wir waren gestern schon mal dort. Eine nette Lady hat uns direkt zu ihrem Platz mitgenommen und da einfach mal für uns angerufen. Obernett. Das Telefon war dann wie folgt "Wirklich das Southern Sun hier bei uns, nicht Richtung Waterfront? Okay..." danach hat sie uns in ein Southern Sun Hotel direkt benachbart geschickt. Dort - chices Ding - haben wir dann direkt schüchterner nachgefragt. Nein, nen Mietwagen könnten wir hier nicht abholen. Aber ob er für uns telefonisch nachfragen soll? Yes, please!! Das hat er dann auch mehrere Telefonate lang gemacht, er wollte nämlich richtig sure sein, dass wir diesmal richtig sind. Dabei war er obernett und charming ("I've two guests over here and I have a question..."), hat uns final auch geholfen und zu dem Southern Sun an der Waterfront geschickt. Dort sind wir final dann auch um 12.00 angekommen (Plan-Zeit zum abholen: 10.30)... Aber voll schön, wie besorgt und freundlich alle waren!!

Ach, voll vergessen: Es hat geregnet heute Morgen! Schlecht für uns, good for Cape Town! 

Und: Wir haben geplankt heute Morgen. Und squats gemacht, und Ausfallschritte und Liegestütze. Urlaub mit dem personal trainer also known as plank queen Nadine! 


So, unsere erste Autofahrt dann hat uns die Küste lang Richtung Westen geführt. Und was soll ich sagen... Hammer!!! Hammer!!!

Wunderschön, das Meer, der Himmel, die Wolken, die Buchten. Und was noch viel toller/krasser ist: Man weiß eigentlich gar nicht so genau, wo man hingucken soll, weil wenn man das Highlight "Meer" anguckt kann man ja die tollen (heute pittoresk Wolken verhangenen) Berge nicht sehen...

Wir haben oben das Auto geparkt und sind runter zum Meer gelaufen. Wunderschön...

Das Wasser war eiskalt (irgendwelche Strömungen... Ich habe das mit den two oceans hier noch nicht so gerafft....) aber ich wollte gerne rein. Bis zum Po hab ich mich getraut, weiter nicht. Beim rauskommen hat ne vorbeigehende Frau interessiert geguckt, also hab ich ihr mitgeteilt, dass "I wasn't brave enough...". Zurück zu Nadine auf den Fels auf den wir uns niedergelassen haben, ham wir dann gesehen, dass die Frau immerhin schon mal ihr Shirt ausgezogen hat. "If you go, I come with you!!" hab ich ihr also zugerufen. Nach einigem Zögern (nicht aufgrund der Temperatur sondern weil die Wellen wohl heftig wären) sind Wendy, ein local, und ich dann in die Wellen. Sie hat empfohlen, dass wir nicht zu weit reingehen (und ich hatte auch vorher schon gemerkt, dass die Strömung nicht ohne ist), sondern wir uns in die Wellen stürzen. Wir ham dann immer ne schöne Welle ausgesucht, sie hat nen count down gezählt und wir haben uns mit nem Kopfsprung in die Wellen gestürzt.  Und die hatten auch echt ne krasse Kraft, wir mussten uns nach jeder Aktion neu anziehen. Aber es war super erfrischend!!


Danach sind wir Richtung Signal Hill gefahren, ein Berg zwischen Tafelberg und Meer, haben da geparkt und uns gen Lion's Head, dem Gipfel, aufgemacht. Beim Frühstück ham so ein paar deutsche Jungs erzählt, der Aufstieg wäre easy, sie hätten ihn in 15 Minuten und mit Flip Flops gemacht. Wir sind also im Spaziergänger-Outfit losgelaufen. Und der erst nur sandige Weg wurde zu sandigem Weg mit Stufen, sandigem Weg mit Steinen, Steinen, krassen Steinen, etc. Irgendwann (aber es ist wegen dem Übergang gar nicht so aufgefallen) mussten wir kraxeln und klettern, gab es Leitern, in den Stein gehauene Haken und Ketten. Und ich die ganze Aktion mit kurzer Hose, Bluse und Ballerinas und hatte zudem die Kamera ohne Hülle über der Schulter hängen. Wir haben ein nettes Pärchen aus Stuttgart kennengelernt und er ("Schatz") hat immer ziemlich besorgt auch nach uns geguckt, ggf. gewartet oder Tipps gegeben. Was soll ich sagen... Es war ganz schön heftig, mein Herz hat ganz schön doll gepumpert (Ja, weil's anstrengend war aber auch, weil ich Schiss hatte). Und dann hat's sich irgendwann noch zugezogen, wir sind durch eine Suppe gelaufen und hatten auch keine Ahnung mehr, ob wir unter dem Nebel zum Tafelberg, zum Meer oder in die City gucken, also in welche Himmelsrichtung. Beim Abstieg (fcuk... echt schwieriger als der Aufstieg!) hat's dann auch noch volle Otze angefangen zu regnen, sodass wir bis auf die Unterwäsche pitschnass unten angekommen sind.

Also hat der Nachmittag nur noch mit Rückfahrt, heiß duschen und kochen geendet und jetzt (21.32) sitzen wir mit Decken vor unserem Zimmer (siehe letztes Foto) und ich komme endlich mal dazu, gestern und heute (gefühlt natürlich nicht zwei sondern circa fünf Tage) aufzuschreiben.

PS: Bei den Flip Flop-Deutschen weiß ich noch nicht genau, ob sie a) gemein waren und uns absichtlich irr geleitet haben oder b) doof, weil sie offensichtlich einfach auf nem anderen Berg waren. 

Auf jeden Fall wollte ich sie eigentlich am nächsten Tag beim Frühstück rund machen, aber sie kamen nicht; bzw hat einer mal die Nase Richtung Frühstücksraum gesteckt kurz nachdem die Frühstückszeit beendet war und auch wirklich schon alles weggeräumt war. Tja, die guys haben an dem Tag dann wohl kein Frühstück gekriegt und ich fand das gerade Rache/Schicksal genug! 


Samstag, Kap-Halbinsel und Kap der guten Hoffnung


Heute wollten wir dann endlich zum Kap der guten Hoffnung! Das Wetter war so lala. Sonntag sollte es besser werden; aber genau das gute Wetter wollten wir uns für den Tafelberg aufheben [side information: Das Wetter schlägt in Kapstadt recht schnell um. Die Wolken hängen grundsätzlich gerne mal total tief und um die Berge rum - wenn man dann dazwischen ist, sieht man nix (siehe Lion's Head). Das heißt dann beim Tafelberg "Tafeltuch" ].

Also, ab in den hübschen Honda und los. Nadine ist gefahren, bisher alles, und das macht sie auch verdammt gut.... Mein Respekt (ein nettes Wort für Angst) vor dem Fahren wird dadurch nicht kleiner, quite the contrary...

Von Kapstadt aus waren wir zuerst in Muizenberg. Das hatte uns der Taxifahrer empfohlen der uns vom Flughafen zum Hotel gefahren hatte am Tag der Ankunft. Muizenberg war aber nur so naja, Strand halt, also sind wir nach einem kurzen Einkauf von Obst (und der Obst stand war echt toll, siehe Foto) weiter gefahren immer an der Ostküste lang. Drei Ortschaften haben wir übersprungen, weil wir lieber einer Straße mit Aussicht über die Hügel lang gefahren sind. Dann haben wir einen längeren Aufenthalt Simon's Town gemacht. Der Ort ist total süß, wir waren bestimmt zwei Stunden dort, sind durch die Straßen gelaufen, haben uns Geschäfte angeguckt, waren am Hafen und am Wasser. Ich habe drei tolle Masken gekauft, eine stellt es einen Elefanten dar, einer einen Springbok und einer wissen wir noch nicht (wir üben noch, was die heimische Fauna angeht). Die Masken sind aus alten Autos, also vom Metall von Autos gefertigt wurden und ziemlich cool. Wir haben Fisch und Chips gegessen, die haben wir uns wo geholt und uns draußen auf so Holzbänke am was gesetzt. Und während wir dort gesessen haben, kam ein offensichtlich obdachloser Schwarzer an, der genauso offensichtlich von einem anderen  Fish'n'Chips Reste bekommen hat. Ich habe dann auch direkt von unseren Trauben angeboten und auch wirklich mit den Worten "We would share our desert with you" (Es war nämlich klar, dass bei unserem Essen keine Reste abfallen, denn wir haben uns eine Portion geteilt). Und ich war die ganze Zeit total hin- und hergerissen zwischen 'der arme Teufel' und 'Alter, nerv nicht'. Was er gesagt hat, haben wir auch kaum verstanden. Aber irgendwann hat er seine Hand auf meinen Arm gelegt und sofort ist ein anderer Mann vorbeigekommen und hat gesagt, soll sich mal zurückhalten und uns gefragt ob alles okay ist und das ist später auch noch mal passiert, dass einer kam und uns gefragt hat, ob der Typ uns belästigen würde (was er ja eigentlich auch tat...). Ist ziemlich cool, dass andere sich so kümmern aber natürlich nicht cool, dass die Situation grundsätzlich passieren muss. Wir haben ihm übrigens dann einfach irgendwann selbst gesagt, dass er jetzt mal gehen soll.

Dann sind wir weiter gefahren nach Boulders Beach. Da ist ein kleines Naturreservat und man kann Pinguin angucken. War! das! toll! Wir waren echt lange da und ich war total begeistert es ist so cool die anzugucken! Und auf den Fotos seht Ihr exakt die Realität, denn - was ich nicht gedacht hätte - die Tiere bewegen sich überhaupt nicht! Die stehen wirklich die ganze Zeit rum. Naja, fast... oder sie pimpern... Ich habe einen Pinguin verfolgt und der hat sich mit einem anderen Pinguin eine ruhige Ecke zurückgezogen und - ab geht die Lutzi... Es ist ein Netz gespannt damit man nicht näher dran geht. Die Pinguine sind aktuell in der Mauser und am Eier legen und brüten. 

Ich habe zum Pinguin beobachten auf einem Stein gesessen und auf einmal sagt Nadine "Guck mal neben Dich!" und da hat neben mir auf meinen Stein ein Pinguin gesessen. Ich habe direkt das Handy gezückt für ein Selfie, aber das fand der Frackträger glaube ich nicht so gut denn ich bin vom Pinguin gebissen worden, siehe Fotos! Es war nicht so schmerzhaft, eher lustig.

Nach den Pinguinen sind wir weiter gefahren zum - finally - Kap der guten Hoffnung. Das ist auch innerhalb eines Naturparks. Wir sind zuerst zum Leuchtturm gefahren, zum Glück, denn es war es total toll dort. Die Fotos mit dem Wegweiser - unter anderem nach Berlin - sind dort entstanden und der Weg dahin war total toll: Wir haben Strauße gesehen, andere Tiere ohne Namen (wie gesagt, wir üben noch...). Dann sind wir noch zum Kap der guten Hoffnung und das war, ja, ganz nett. Es war schon sehr spät deswegen war total wenig los und wir haben schöne Fotos von dem Schild machen können. Außer dem Schild is da nämlich eigentlich nix... Die Rückfahrt zum Hostel war total super und wir haben Pavian auf dem Weg gesehen es war also ein sehr Tier-reicher Tag! 


Sonntag, Kapstadt: Tafelberg


Heute war unser letzter Tag in Kapstadt und wir hatten den Tafelberg noch nicht gesehen. Bisher hatte es aber auch immer noch nicht so richtig mit dem Wetter gepasst oder mit unseren anderen Plänen. Wir hatten im Vorfeld überlegt wie wir hoch kommen... Mit Guide, das hatte die Babsi empfohlen; alleine, das haben andere Deutsche gesagt (ja, ich wollte nach der Aktion mit dem Lion's Head eigentlich nicht mehr auf andere hören aber das war das nette Stuttgarter Pärchen mit dem wir auf dem Lion's Head waren, die das gesagt haben) die Webseite von denen sagt man soll auf keinen Fall alleine hochlaufen... An der Guide Sache hat uns vor allem auch gestört, dass wir das langfristiger planen müssen und nicht mehr flexibel sind. Oder nehmen wir die Seilbahn und laufen gar nicht selber hoch...? Entscheidungen ohne Ende...   

Unsere Freundin Destiny hat uns die Entscheidung dann einfach abgenommen denn wegen Windböen war die Seilbahn gesperrt - also wandern.

Diesmal waren wir auch wirklich gut ausgestattet und ich hatte zB meine Laufschuhe an (danke, Babsi, für den Tipp, das war echt super die mitzunehmen!) eine lange dünne Hose, einen top Rucksack mit genug Wasser und ein bisschen essen. Die Zeit, die man brauchen sollte, um hoch zu kommen war 2:00 Stunden und ich bin etwas stolz dass wir nur 1:50 gebraucht haben! Ich habe in meinem Leben so was zuvor nur zweimal gemacht: einmal vor zehn Jahren am Chiemsee ("Kann ich auch Flip Flops anziehen heute wenn wir losgehen?" - "Hast Du noch andere Schuhe?" - "Chucks" - "Ja, dann die"), eine Tour, die bis zum Gipfelkreuz ging und eben vorgestern auf dem Lion's Head. Und es hat echt Spaß gemacht! Es war diesmal nichts mit kraxeln oder festhalten oder Haken aber es waren wirklich große und hohe Schritte, die man machen musste und es ging permanent steil hoch. Der Tafelberg ist auf 1010 m und es war total geil oben zu sein, der Ausblick ist wirklich total krass und diese Platte oben ist wirklich annährend gerade, du stehst oben und denkst nicht, dass du ganz oben auf nem Berg bist. Und der Blick auf die Stadt ist genial!! Als wir oben waren, ist die Seilbahn wieder gelaufen was bedeutet das alles voller nervige Touri Fratzen war... Trotz funktionierender  Seilbahn haben wir uns für gegen entschieden und ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich das vorgeschlagen habe. Also sind wir wieder runter gelaufen und das war deutlich entspannter als ich das gedacht habe denn ich hatte ganz schön Schiss vor dem Abstieg. Es ging sehr leicht aber man muss sich doll konzentrieren wo man seine Füße hinstellt weil's teilweise echt steil ist. Und weil wir so Spaß hatten sind wir dann auch eine andere Strecke (für die Insider: Aufstieg über Platteklip Gorge, Abstieg zur lower cableway station) nach unten gelaufen die spontan (bedeutet: Wir haben es erst währenddessen gerafft) über eine Stunde länger war und weil es dann so schön war sind wir noch etwas weiter gelaufen (für die Insider: so weit Richtung Westen/Lion's Head, dass wir nach der Seite auch wieder aufs Meer gucken konnten) und noch eine Verlängerung und waren im Endeffekt drei Stunden mit dem Abstieg beschäftigt und es war echt geil und total toll!!

Dezent fertig und stinkend sind wir dann direkt ins Auto gestiegen und 45 km nach Westen gefahren und in unserem Hotel in Stellenbosch angekommen.

Dort gab's dann als Belohnung nicht nur ne Dusche sondern auch Burger, Pommes und Bier (in der Weingegend...). Und der coolste dish ever: drei kleine Burger in Probiergröße! I like 

Montag, Stellenbosch

Heute war ein etwas ruhigerer Tag. Wir sind gestern Abend hier angekommen und zwar diesmal nicht in einem Hostel sondern in einem Hotel - wow ;-) Der Ort ist eher klein und eher chic, deswegen war nicht so mit Hostel. Aber lustiger side fact am Rande: Wir haben in dem nicht mega chicen aber schon etwas chicerem Hotel ein kleines Zimmer angemietet mit einem Doppelstockbett und schon in Deutschland habe ich extra noch eine E-mail bekommen "Are you really want to have this student room?!" Unser Zimmer ist auch wirklich nicht das größte aber süß eingerichtet, really cute, und das Doppelstockbett ist breit und sehr bequem. Heute morgen gab's dann auch - anders als im Hostel - ein richtig tolles Frühstück mit Bedienung und warmen Speisen zur Auswahl, das war schon cool... Dann haben wir unsere Wein hop-on-hop-off Tour begonnen, das ist eine Tour die zu verschiedenen Weingütern fährt, in unserem Falle zu 5 alle im Ostteil der Stadt. Im Endeffekt muss ich sagen, war das eigentlich doof, weil Nadine hat kein einziges Mal Wein getrunken, das heißt theoretisch hätte sie auch mein Chauffeur sein können aber wir hatten von dieser Wein hop-on-hop-off-tour schon in Deutschland gelesen und das hier dann gar nicht mehr hinterfragt. Naja, so what. Wir waren in vier Weingütern: Eins war obersnobbish ich habe mich überhaupt nicht getraut mich zu bewegen, das zweite war total süß und wir waren auch alleine und haben uns mit dem Typ an der Bar unterhalten, das dritte war auch sehr hübsch und das vierte ein großes Anwesen. Wein getrunken habe ich dreimal und war deswegen schon um 11 Uhr, naja, sagen wir tipsy. In dem Kleinen, wo wir uns so gut unterhalten haben, habe ich einen krassen roten sparkling shiraz (also Champagner, sie dürfen ihn aber nicht so nennen) gekauft und zwei mir Anverwandte dürfen sich freuen, dass ich diesen mitbringe und wir den dann an Ostern trinken und im anderen Weingut habe ich sowas wie Beerenauslese würde ich sagen gekauft da dürfen sich die Gleichen drüber freuen. Der Tag war eher ruhig, aber nachdem die vorherigen Tage voller Highlights waren, war das wirklich mal ganz angenehm. Weil ich hab mich gestern schon gefragt - wenn jetzt jeder Tag so ein Highlight ist?! Also quasi wie ich drei Wochen aushalten soll, irgendwann ist es dann auch ja... nicht too much aber Reizüberflutung.


Wir haben den ganzen Tag und auch mit dem Typ in dem ruhigen Weingut, der aus dem Kongo kommt, drüber gesprochen wie ungerecht das ist: Hier sind schon viele arm und wir würden heute von einem eigenen Fahrer kutschiert den wir uns wirklich easy leisten konnten, was irgendwie schon krass ist... Und auch in den ganzen Weingütern war es so, dass alle, die gearbeitet haben schwarz waren und alle, die zu Gast waren, weiß. Und ich fühle mich irgendwie wie so ein Großgrundbesitzer und der Typ kommt aus dem Kongo und hat uns ehrlich gesagt, dass er seinen Job nicht liebt sondern ihn halt macht weil es besser ist als zurück in einen Kongo voller Krieg zu gehen und irgendwie ist das alles krass und ungerecht...

immer noch Stellenbosch, immer noch Montag.
Der Ort ist zu langweilig für uns. Nach einem kleinen nap sind wir los Richtung city center. Okay, das war jetzt nicht sooo langweilig, denn wir sind mit Fahrrädern gefahren... erstens - auch mit Fahrrädern muss man links fahren, zweitens - ich hatte einen Holland-Fahrrad mit Rücktritt, drittens - der Rücktritt ging verdammt schlecht. Das war also doch schon abenteuerlich... Ansonsten hatten wir die Stadt aber in ca 10 Minuten umrundet und nachdem wir die Fahrräder geparkt haben in ca 15 Minuten auch eigentlich alles gesehen. Und was darüber hinaus komisch ist: Hier macht alles total früh zu. Um 17.00 Uhr sind wir quasi aus der Touri-Info gebeten worden, um 18.00 Uhr waren schon fast alle Geschäfte zu, kurz vor 7 Uhr haben wir gerade noch einen Supermarkt gefunden. Jetzt gehen wir essen und heute geht auch echt nicht mehr viel.

... immer noch Montag

Ich hab ein bisschen gelogen, heute ging noch was: Wir haben noch Liegestütze und Planks gemacht, waren im Pool sowie more than delicious zu Abend essen. Lamb stew. An die regionalen Fleischsorten (Strauß, Antilope, Springbok) traue ich mich noch nicht richtig dran... Und dann haben wir beim Abendessen besprochen, unseren Tagesrhythmus zu ändern und an die hiesigen Gegebenheiten anzupassen (am Tag zuvor im Restaurant meinte die junge Studentin, die uns bedient hat, "Stellenbosch is very dangerous and I would let you guys never walk over there to the ATM right now!"; gestern haben wir dann in Blicknähe zum Hotel gespeist), also früher ins Bett und... 

Dienstag, Stellenbosch to Struisbai

Heute sind wir nach einem erneut delikaten Frühstück noch ins örtliche Museum gegangen. Das ist ein wenig gemacht wie das Freilichtmuseum in Sobernheim, man kann vier ehemalige Häuser besichtigen, die alle aus einer anderen Epoche und auch alle dementsprechend eingerichtet sind. In jedem Haus gab es eine Hostess, jeweils eine ältere Dame, die im passenden Outfit gekleidet war und eingangs erst mal was erzählt hat: Wer in dem Haus gewohnt hat, wann es gebaut wurde, Besonderheiten (Familie hatte 7 Kinder; in einem Raum steht ein Flügel, bei dem die Saiten aufrecht sind, was wohl mega selten ist; die Fußwärmer im Zimmer der Frau etc). Die Häuser waren auch gar nicht nebeneinander, sodass man mehrfach dazwischen die Straße überqueren musste. Alles war total schön gemacht und eingerichtet. Bis ich irgendwann mal gecheckt habe, dass das alles Herrenhäuser sind von doofen Weißen (teilweise auch noch Deutsche! Übrigens diese mit den 7 Kindern. Da soll mal noch einer sagen, nur die Schwarzen schnaggeln gerne..), die alle Sklaven hatten und dann hab ich erst mal nen dezenten Prass gekriegt... Das Museum war trotzdem schön. Aber mein schlechtes Gewissen war verdammt groß...
Nach dem Museum haben wir Stellenbosch verlassen. Und ich musste das erste Mal ans Steuer... "Musste", denn - irgendwann musste ich ja auch mal ran. Rückwärts ausparken und auch die Straße danach ging aber verdammt gut. Ich glaube, für mich war es einfacher, weil ich mich ja schon ein paar Tage an die 'andere Logik' gewöhnen durfte. Ich hab zwar als erstes mal ne Mülltonne mit dem Spiegel mitgenommen (was müssen die die auch so nah an den Bürgersteig stellen?!) aber sonst ging's zum Glück. Und dabei sind wir danach den Clarence Boulevard gefahren, eine der kurvenreichsten Straßen mit Meerblick in Western Cape. Na toll...
Der nächste Stopp war Betty's Bay - bei den Pinguinen!! Und Geckos gab's ganz viele, und Kormoranähnliche Vögel und Dassies. Sehr schön und sehr informativ, weil voller spannender Infotafeln.
Danach haben wir in Hermanus gehalten und haben da auch eine Runde gedreht.
In Napier und Bredasdorp sind wir jeweils nur durchgefahren und haben die wunderschönen Kirchen fotografiert (so weiße, hübsche und immer extrem gepflegte Kirchen haben wir sehr oft gesehen).
Dann sind wir am Ziel angekommen, Struisbai. Gaaanz knapp vor sundowning. Wir haben nur das Auto vor dem Hostel geparkt, uns nen Hund geschnappt (ach, sorry, falscher Urlaub... Ein Hund hat uns begleitet!) und sind mitsamt dem Hund zum Strand. Naja, eher hinter dem Hund her, sie hat uns eindeutig geguidet. Als wir nach dem Sonnenuntergang aufbrachen und kurz noch mal inne gehalten haben, hat sie gleich auffordern gebellt.
Dann sind wir ins extrem bunte und überladene Hostel eingecheckt und es gab (von uns selbst gekocht) Kürbis - ein typisches Essen für Spätsommer, oder? 

Mittwoch, Western Cape 


Heute sind wir wie geplant nach Gansbaai zurückgefahren, wo wir gestern eigentlich schon hin wollten. Vorher waren wir aber noch hier in L'Agulhas am Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Südafrikas bzw Afrikas. Man denkt ja immer, dass Kap der guten Hoffnung wäre das, aber (siehe Screenshot) weit gefehlt, Agulhas ist deutlich südlicher. Und deutlich weniger touristisch als die Region rund um Cape Town. Und es ist sehr angenehm, wenn Du einfach mal alleine durch die Natur spazieren kannst. Oder auch alleine vor nem Schild lustige Fotos machen kannst... :-) Die muss ich Euch aber leider vorenthalten, die sind alle mit meiner großen Kamera mit Sportfunktion entstanden.

Am Cape treffen sich die übrigens der indische Ozean im Osten und der atlantische Ozean im Westen.


Wir waren auch auf dem Leuchtturm. Vorher hatten wir schon wieder zwei mega nette Begegnungen. Im Leuchtturm Gebäude ist auch eine Touri-Info. Und die dortige Mitarbeiterin (vielleicht Mitte 50, weiß, afrikaans Akzent), war total interessiert an uns, unserer Reiseroute, super freundlich und besorgt. Als wir ihr dann erzählt haben, dass wir nach Gansbaai zurückgefahren wollen und zwar möglichst nicht so wie gestern und eigentlich auch einen anderen Weg hin als zurück, hat sie uns auf eine Plan extra den Weg eingezeichnet und handschriftlich daneben geschrieben wie lange die einzelnen Teilabschnitte sind. Unser Hinweg ("I would not recommended that one to you, but you may take it, sure") sollte über dirty roads gehen, also nicht befestigte Straßen.

Dann haben wir beim Leuchtturmeingang das Mädel dort (Mitte 20, schwarz, Dialekt nicht einzuschätzen) noch über Trinkgeld befragt. Da waren wir uns bisher noch unsicher. Gelernt haben wir: a) es ist keine Pflicht. Das wussten wir schon, aber ich fand's total nett, dass sie das noch mal total deutlich ("Ich schütze meine Touristen und kläre sie auf!") gesagt hat, b) 5 - 10 Rand sind absolut ok, c) 20 Rand ist schon ordentlich, aber wenn wir möchten, happy mit der Leistung waren oder generous sein wollen, geht das natürlich auch. Das erklärt, warum der Typ an der Tankstelle am Tag zuvor etwas überrascht auf seine 20 Rand reagiert hat (da war die Entscheidung 'nichts oder 20', weil wir nix klein hatten, außerdem hat er uns nicht nur getankt sondern alle Scheiben sauber gemacht und ich war ziemlich happy, wieder was zu sehen! Übrigens, der war danach auch noch total nett, hat gefragt, wo wir her kommen, weil Nadines Nachname so interessant wäre und mich gefragt, ob ich auch aus Deutschland sei, ich sähe afrikaans aus).

Nach Leuchtturm und Cape sind wir dann über die dirty road nach Westen gefahren. Ich bin gefahren und ich muss sagen, ich tue das mittlerweile sehr souverän! Kein einziges Mal wollte ich auf die falsche Seite abbiegen, ich hab auch insgesamt nur drei mal den Scheibenwischer betätigt statt dem Blinker (der Standardfehler) und höchstens bei mehrspurigen Kreuzungen muss ich noch mal doll denken, wo ich hin will.

War auf unserer dirty road aber eh egal, da konnte ich eh nicht schnell fahren, dafür aber in der Mitte - war ja sonst keiner unterwegs da. Die paar uns entgegenkommenende (Jeep...) Fahrer und ich haben uns lässig gegrüßt - bevor ich dann die nächsten Sekunden durch der ihren aufgewirbelten Staub gefahren bin.

In Gansbaai (immerhin nach ner guten Stunde Fahrt) wollten wir eigentlich so nen 7 km Trail an der Küste lang wandern. Bis wir den gefunden hatten, hat's ewig gedauert und dann war er so enttäuschend, dass wir ihn nicht wandern wollten... Also sind wir nach Gansbaai an den "Hafen" gefahren. Erwartet hatte ich einen schönen Hafen mit Kai, Geschäften, Schiffen, Flair... Bekommen haben wir ein Loch im Meer, Industrieatmosphäre und Gestank... Halb verhungert haben wir uns aber auf den auch gar nicht chicken Imbiss gestürzt und Fish (diesmal Snoek (das letzte mal war's Hake)) and Chips bestellt. War das lecker!! Die Pommes sind hier eh geil, immer selbst gemacht, die Schale ist noch dran, nicht so fettig und sehr kartoffelig. Und der Fisch hat ne ganz andere Panade als bei uns, nicht so dick, kross und an sich schon lecker. Der Snoek (eine Makrelenart) war total lecker, schmeckte fast wie Hähnchen...

Dann sind wir wieder zurück gefahren weiter nach Westen, denn eine bestimmte Felsengrotte, die wir besuchen wollten, lag zwischen Gansbaai und De Kelders, ein anderes kleines Kaff. Auch das hat ewig gedauert, das zu finden, mit Schildern ham sie's manchmal nicht so, wir warn mega angenervt und ich dachte schon, der ganze Tag und die Aktion waren ein Reinfall und dafür auch noch die weite Strecke und dann ham wirs endlich gefunden und dann hat es auch noch Eintritt gekostet, weil's inmitten eines Naturparks liegt. Uff. Was für ne Aktion.

Aber wie immer in diesem wunderschönenen Urlaub - wurden wir belohnt. Mit einem wunderschönen Privatstrand, hammer Wellen, wahnsinnig vielen Muscheln, einem Ausblick...!!! Und nur ein Pärchen außer uns (Familie Schröder. Weiß ich, weil man sich eintragen muss, bevor man in den Park rein fährt). 

Die Höhle/Grotte haben wir auch bestiegen, war mal wieder ein ganz schönes Gekraxel über Felsen, die war auch ganz nett und Nadines Highlight. Mein Highlight war das Meer. Das war eine ganz kleine Bucht und die Wellen haben das Wasser bis zum Rand des Strandes getrieben. Stundenlang könnte ich (naja... habe ich auch. Konditional war also schon wieder falsch. Ich hab ein Eichhörnchen déjà-vue...) die Wellen angucken, baden, Muscheln sammeln... Die Wellen waren, wie gesagt, ziemlich krass und da waren auch ziemlich close schon Felsen, schwimmen hab ich mich nicht getraut. Aber so bin ich auch heftig nass geworden, ich bin in die Hocke gegangen und die Welle hat mich vollständig nass gespritzt. Oder alternativ umgeworfen. Was krass ist, denn das Wasser ging mir stehend lang nicht bis ans Knie. Um an die Muscheln zu kommen, musste ich ein paar Meter rein und da waren die Wellen schon krasser. Muscheln suchen war also schon ne ganz schöne Herausforderung (okee, es lagen auch welche am Strand, aber ich wollte unbedingt ne große).

Dann kamen zwei andere Typen (weiß, mittel alt) und haben sich sofort in die Wellen gestürzt. Ich bin dann hin und hab gefragt, ob sie noch ne Weile drin bleiben würden, ich würde dann joinen, alleine hätte ich mich nicht getraut. "Have you been here before?" fragte ich, denn die Felsen waren wie gesagt nah und die Wellen krass. "We live here. We come swimming here since fifteen years!" Dann hab ich mich save gefühlt, bin bei denen geblieben, wir ham nett geplaudert und gemeinsam in den Wellen geplanscht (die uns Meter mit hoch genommen haben, an Stellen, wo mir das Wasser nur bis zum Knie ging). Es war mega erfrischend (erwähnte ich, dass das Wasser eiskalt war?) und ich war schon wieder mit locals schwimmen!

Danach hatten wir keinen Bock mehr, die zweite geplante Attraktion an der Küste erneut stundenlang zu suchen und sind zurückgefahren. Stante pede, denn Sonnenuntergang sollte um 19.15 Uhr sein und wir wollten noch zum Schiffswrack (das japanische Fischerboot ist dort 1982 gesunken, mit 240 Tonnen gefrorenem Thunfisch an Bord, übrigens). Haben wir auch gerade so geschafft, fünf Minuten später wäre zu spät gewesen. Und wenn die Sonne untergeht, ist es auf der anderen Seite (also nicht da, wo noch das letzte Glühen ist) schlagartig dunkel und der Mond strahlt ganz hell.

Im Hostel gab's den lecker Hake (eine Hechtart), den wir mittags im Hafen gekauft hatten, ewiges Hundegekraule (ich entwickle mich echt zur Hundefreundin! Hab ich das genossen, als die beide zu meinen Füßen lagen!), mit Hunden spielen (siehe Foto, das circa zehn Zentimeter lange "Stöckchen" sollte ich ihr werfen, Hunde bewundern am Billardtisch (siehe Foto, die Aktion danach war, dass er die rote Kugel mitten vom Tisch geklaut hat und die Mädels ihn erst mal verfolgen mussten, um sie ihm wieder abzunehmen) und mit der Besitzerin (vermute ich) plaudern (über Hunde (2,5 der vier Collies gehören ihr); Tiere, die wir schon gesehen haben, zB die Paviane auf der Straße; Politik (neuer Präsident in Südafrika, Präsident der USA ("How where the animals called we've seen on the streets?!")); unseren Urlaub ("Where are you going afterwards?" - "I don't know" - "No, I mean, which place are you going next?" - "I don't know" - " ? Is your friend making the planning?!" - "No, I just don't know it because we plan it spontaneously. We just booked the hostel for tomorrow but I don't know more"); meinen Job ("You talk so much, that sounds suitable") und #ganzlangfrei). 

Dafür, dass ich mittags mal dachte, das wäre ein 'verschwendeter' Tag, ham wir doch ganz schön viel gemacht und vor allem erlebt... 


Donnerstag, Bontebok National Park, dann Barrydale


Heute sind wir in Struisbai losgefahren Richtung Nordosten ins Landesinnere. Ich hatte vom Bontebok National Park gelesen und dachte, das wäre ein ganz guter Einstieg in 'Nationalparks mit Tieren'. Der Park ist eher klein (22 qkm) und beherbergt hauptsächlich den Bontebok (Buntbock, glaube ich), von dem es nämlich nur noch wenige gab und der dort wieder erfolgreich angesiedelt wurde.

Man kann selbst mit dem Auto durchfahren, auf dirty roads. Ziemlich am Anfang sind wir einen kleinen Trail gewandert, 5 km circa. Dabei haben wir eine unheimlich interessante Fauna kennengelernt. Die Aloe x Pflanze (wir nennen den jetzt einfach mal so. Er heißt auf jeden Fall Aloe und irgendwas dahinter), ein ganz ein interessantes Gewächs und lauter anderer krasser Kram). Nach dem Trail haben wir unsere Tour begonnen. Nadine ist gefahren und hatte trotzdem voll den guten Blick und hat jedes Tier zuerst gesehen. Wir haben ziemlich viele Bonteboks gesehen, außerdem Red Hardebeests, auch Böcke, mit hübschen gedrehten Hörnern. Außerdem ne riesen Schildkröte. Und ein Secretary Bird (ein ziemlich großer Vogel, der möglicherweise nicht fliegen kann? Auf jeden Fall ist er auf der Straße lang gegangen, als wir angefahren kamen und dann ist er ein paar Hundert Meter vor uns hergelaufen bevor er ins Gebüsch abgebogen ist).

Es war total nett. Auch der Teil, bei dem das langsam über dirty roads schockeln mich müde gemacht hat und ich einfach mal einen kurzen nap gemacht habe...

Nach dem Bontebok sind wir zu unserer Unterkunft gefahren. Wir hatten am Abend zuvor relativ lange geguckt und überlegt, wie weit wir nach dem Tag noch fahren können, ob der Park vielleicht so toll ist, dass wir bis Sonnenuntergang dort bleiben und dann nicht mehr so weit fahren wollen und es nicht mehr bis zur Küste schaffen... Im Endeffekt haben wir uns dann für eins ziemlich nah und vor allem ziemlich günstig entschieden. Es sollte ja diesmal echt einfach nur zum Pennen sein. Und dann haben wir ein Juwel gefunden...

Zuallererst mal die Fahrt dahin... Beim Checken des Weges hätte ich mal besser nicht nur die Entfernung sondern auch die Höhenmeter nachgeguckt... Die Straße führte über einen Pass und die Aussicht war wunderschön.

Auf dem Weg den Pass hoch hat mein Handy den Geist aufgegeben. War schwarz und ließ sich nicht mehr anmachen. Zum Glück hatte ich vorher die Adresse schon mal bei Google Maps eingetragen; dadurch hatte ich die Straße dann schon mal im Kopf. Beim Ortsnamen mussten wir alle Orte in der Nähe auf der Karte angucken, bis wir dann bei einem ein Gefühl der Erinnerung hatten. Also Adresse ins Navi eingegeben. Was total unnötig war, denn unser Backpacker war das vierte Haus im Ort. Das liegt direkt neben ner Kneipe, und das Mannsweib, das beides führt, ist uns auch zufällig gerade entgegen gelaufen und hat uns unser schönes Zimmer gezeigt. Nach dem echt doofen Gemeinschaftsbad in Struisbai (null Ablagefläche... Ich meine - jeder bringt doch seinen Kulturbeutel oder ähnliches mit. Und Schwingtüren am Klo, die man in der Mitte zusammen machen kann, aber mit nem Zentimeter Abstand. So n Gemeinschaftsbad lässt eh nicht viel Platz für Intimität, aber da echt gar keine...) war ein eigenes (großes! schönes! sauberes!) Bad ganz für uns alleine ein reiner Luxus!

Ich bin dann erst mal in die Bar um die Schwarmintelligenz bestehend aus zwei Mannsweibergästen und einem Pärchen zu befragen, ob sie eine Idee für mein komatöses Handy hätten. Hatten sie nicht. Aber sie wollten mich gar nicht mehr weg lassen und haben mir das Versprechen abgenommen, das nächste Mal drei Tage in Barrydale zu bleiben, damit wir auch alle Attraktionen erleben können. Ach, habe ich noch gar nicht erwähnt - Barrydale hat 2.000 Einwohner und ist ein Nest in the middle of nowhere.

Ziemlich bald nach dem Ankommen haben wir uns aufgemacht zu einem Restaurant. Im "Art Hotel" von dem hatte ich schon vorher im Reiseführer gelesen, soll's ziemlich toll sein. Der ganze Ort hat sich nämlich der Kunst verschrieben bzw. sind alle verrückten Künstler nach Barrydale gezogen. Das Art Hotel war dann auch wirklich toll. Voller unterschiedlicher Kunstobjekte und - stile. Googelt das am besten mal, wir haben nämlich kein Foto gemacht (ich hatte ja kein Handy und Nadine hatte ihre Kamera nicht mit. Konnten wir ja nicht ahnen, dass es so viele Motive gibt...) außer von meinem Essen.

Zur Feier des Tages (Geburtstag Anton, Frühlingsanfang, das Leben) haben wir uns erst einmal einen Aperitif an der Bar gegönnt. Dann sind wir uns Restaurant umgezogen an einen schnuckeligen Tisch, schon hübsch mit Stoffservietten eingedeckt. Und ich hatte Jeans und Flip Flops an und die Benchjacke (ich dachte ja, wir gehen in irgendein Pub)! Zum Essen hatte ich das erste Mal ein südafrikanisches Fleisch: Pie mit Springbok, tollem Gemüse und einer geilen Soße. Zur besagten Feier des Tages gab es dann noch eine Hammer Käseplatte als Nachtisch... Barrydale, I love you! 




Freitag, Barrydale to Knysna 


Um 6.45 Uhr war ich heute schon wach! Wir ham dann noch eine Stunde im Bett rumgelegen und Fotos geguckt und ich habe Blog geschrieben. Dann gab's Frühsport, heute die doppelte Portion, weil wir ja gestern nix gemacht haben (meine Idee, nicht dass Ihr denkt, drill master Nadine würde mich quälen. Im Gegenteil übrigens, sie ist super Motivator und gibt mir Tipps bzw. korrigiert meine Ausführungen. Super Personal Trainer eben. Und währenddessen macht sie ihre Übungen in einer Perfektion...). Der Sport fand heute auch einfach mal draußen vor der Tür statt, die vorbei Fahrenden werden sich ggf gewundert haben. 

Dann ging's zum Frühstück ins benachbarte Café. Davon hatte ich schon im Reiseführer gelesen (aber Zufall, dass wir da jetzt hin sind, die Häuser grenzen aneinander und die vom Backpacker hatte es empfohlen), es wäre so toll mit alten Werbeschildern und anderem Krimskrams dekoriert, sagt der Guide. Ich fand die Beschreibung dort nicht so einladend... Aber der Laden war der Hammer!! Siehe Fotos. Mega! Und das Frühstück auch sooo lecker!! Wir saßen ewig dort, auch, weil wir noch Reiseroute planen wollten. Zum Glück waren die im Backpacker erwartungsgemäß ober gechillt und wir sind dann einfach erst irgendwann nach elf raus.

Dann haben wir noch eine Runde durchs Örtchen gedreht. Extrem viel los für 2.500 Einwohner! Eine Gallerie, die famous ist, weil der Besitzer irgendwie bei Barack Obama im Weißen Haus war (und da was eingerichtet hat?), wir hams nicht ganz gerafft, ne eigene Polizeiststion, ne Weberei, das Hotel. Und ein süßer Laden mit Stoffen und selbst genähten Sachen, den wir halb leer gekauft haben. Demnächst darf man bei mir zu Hause einen selbst genähten Tischläufer bewundern. Und ich konnte dazu einzelne Stoffquadrate kaufen, was perfekt war, weil ich mich nicht für einen Stoff entscheiden musste. In dem Laden war war ein kleines Mädchen, die Tochter der Frau, die dort arbeitete, die war ziemlich begeistert von uns... Hat uns beiden über die Beine gestreichelt, an meinem Schmuck rumgespielt und die ganze Zeit nicht von uns gelassen. Verstanden haben wir sie aber nicht, weil sie nur afrikaans sprach. Mega süß war sie. Als wir gehen wollten, hat sie sich an meinem Bein fest geklammert, das war schon ein bisschen strange...

Kurz vor eins sind wir erst los gekommen, was ein bisschen schade ist, weil wir schon so früh wach waren. Andererseits war der Tag ober gechillt und wir haben ja immerhin auch Urlaub! 

Danach ging's weiter nach Osten. Die Fahrt hat echt ewig gedauert, irgendwie hatten mir das nicht richtig aufm Schirm. Wir haben nur einmal dazwischen angehalten um Früchte zu kaufen und und getrocknete Früchte. Gegen 15.30 Uhr sind wir dann an unserem Ziel angekommen den Cango Caves, nördlich von Oudtshoorn. Das sind Tropfsteinhöhlen, die keine Ahnung wie viele Millionen Jahre alt sind.

Die Höhlen waren total krass!! Insgesamt über 4 km lang konnten wir knapp 800 m durchschreiten (in der langweiligen Tour.... Die Adventure Tour hab ich mich nicht getraut (Nadine wäre sicherlich sofort dabei gewesen). Aber unten waren "Beispielspalten". Durch die vertikal schmale wäre ich mit Bauch einziehen noch durch gekommen. Aber die, die circa 80 cm lang ist und so wenig hoch, dass ich mich frage, wo da mein Kopf durch passen könnte geschweige denn mein Arsch und das für 5 Meter?! Nein, danke...

Unsere Tour war recht groß und sehr touristisch... (Hilfe, wenn die ganze Garden Route so wird?!) Aber die Höhle selbst war der Hammer!! "Chamber 1" is fast 50 m breit und vielleicht 70 m lang und bis zu 20 m hoch, also rieiesig und die größte Stalagmite über 9 m hoch und alles wahnsinnig alt (so hohe Zahlen kann ich nicht verstehen respektive mir merken). Die nächsten Chamber waren auch sehr interessant, besonders die Stelle, wo eine Stalagmite und eine Stalagtite sich getroffen haben.

Nach der Höhle sind wir in den Ort, Oudtshoorn gefahren. Der war aber leider voll die Enttäuschung!! Über 50.000 Einwohner und voll... nichts. Wir haben mit Müh und Not ein schönes Café gefunden, das erste hatte zum Glück auch direkt Internet. Denn - wir hatten ja noch keine Übernachtung für heute. Bereits beim Frühstück hatten wir unsere Pläne mehrfach übern Haufen geworfen und deswegen entschieden, dass wir das später entscheiden ;-) Also mussten wir jetzt ran, wenn wir nicht auf gut Glück losfahren wollten - und das war uns dann doch zu heiß. Ich hab das erst beste Hostel (bzw das einzige, was ich bei booking.com gefunden habe) gebucht. Und dann ging's noch knapp zwei Stunden nach Knysna. Siehe Fotos - die Landschaft ist einfach wunderschön. Leider war's circa ab der Hälfte stockdunkel, aber wir ham's geschafft! 

Exkurs: Fahren und Straßen und so

Ich habe ja schon erwähnt dass Nadine am Anfang gefahren ist und ich wirklich Schiss hatte und dann bin ich aber auch mal gefahren ab Stellenbosch und mittlerweile bin ich wahrscheinlich auch mehr gefahren und mittlerweile finde ich es auch echt obercool. Das Auto ist ein Hyundai Accent mit 6 Gang, fährt sich wirklich super. Ich finde es total lustig, er sagt einem in welchen Gang man schalten soll, manchmal aber auch nervig, weil manchmal will ich einfach nen kleineren Gang fahren (um nicht aus Versehen schneller zu fahren). 
In der Stadt darf man 60 fahren, außerorts 100 oder 120 und manchmal auch 80, ich habe die Regel noch nicht verstanden aber es gibt immer genügend Schilder. Die Straßen sind hammer gut also wirklich total tolle Qualität  super asphaltiert. Wir haben auch immer mal wieder kleinere Baustellen gesehen also offensichtlich sind die da auch sehr hinterher aber die Baustellen waren nicht so kilometerlangen wie bei uns. Scheint so als bessern die schneller aus. Fast immer oder sehr häufig ist die Straße einspurig aber es gibt einen ganz breiten Standstreifen und es ist Usus, dass das langsamere Fahrzeug auf dem Standstreifen fährt und der rechte also der schnellere dann auf der normalen Straße überholt. Wenn er fertig ist mit Überholen, gibt der kurz Warnblinklicht als dankeschön Und ich bin voll happy weil mittlerweile mache ich das souverän wie ein local ;-) 


Samstag, Wilderness National Park 


Heute sind wir in den Garden Route National Park gefahren, Wilderness Section. Aber typisch wir, haben wir vorher noch was eingeschoben. Nadine hatte was im Reiseführer gelesen vom farm market in Sedgefield und - perfektes Timing, der findet nämlich nur einmal die Woche, statt, am Samstag. Der Markt war total wunderschön, super süße kleine Stände, die fest angelegt sind, also aus Holz und hinter sich ein Schild haben mit Namen. Und es gab alles, was das Herz begehrt: Blumen, Obst, Gemüse, Käse, Erdbeeren (das war geil!), Brot... Dann habe wir noch Samosas gekauft als zweites Frühstück und Pie fürs Mittagessen. Und Wassermelonenshake... der Markt war wirklich wunderschön und genau mein Ding. Wir haben ihn nicht nur quasi leer gekauft sondern uns auch mehrfach extrem gut unterhalten. Ach, und es waren eigentlich nur locals auf dem Markt. 

Genau nebendran gab es eine Art Kunstmarkt, den es jeden Tag gibt, sehr touristisch und na ja eher ne Enttäuschung nach dem wunderschönen Markt. Obwohl ich mir doch eine kleine Kleinigkeit dort gekauft habe... Wer mich bald mal besucht, kann die circa 5 Kilo schwere Kleinigkeit wahrscheinlich bei der Garderobe, wenn man in meine Wohnung reinkommt, bewundern :-) 

Dann sind wir also in den Nationalpark gefahren was noch mal ca 20 Minuten wieder zurück, also Richtung Westen, war. Dort sind wir eine Strecke lang gewandert, 7 km, und dank Nadines findigem Auge haben wir auch einen schönen Loop (also eine... wie heißt das? nicht Abkürzung, sondern das Gegenteil von einer Abkürzung) gemacht. (Nicht zu) steil nach oben mit einem geilen Ausblick (siehe Fotos), ich finde besonders toll, dass wir dreimal Wasser gleichzeitig sehen: der Touw River, der Island Lake und der Indische Ozean. Dann ging es nach dem Loop wieder nach unten zum Wasser, der normale Weg hat sich am Wasser lang geschlängelt. Da mussten wir einmal durch laufen und dann noch ein ganz schönes Stück lange bis zum Wasserfall. Da haben wir dann Picknick gemacht und auf der anderen Seite vom Ufer ging's zurück und mit diesem coolen Panton über das Wasser. Es war super schön, total leer, also wir haben vielleicht fünf Leute getroffen unterwegs (außer am Wasserfall, da war etwas mehr los, aber da waren's vielleicht insgesamt zwölf Leute). Voll die tolle Landschaft und sehr idyllisch!!

Dann noch sun downing am Strand aufm Rückweg. 

Sonntag


Happy birthday, Antje!!


Sonntag, Knysna and Plettenberg Bay


Besuch von Knysna (wir schlafen hier schon seit zwei Nächten und kennen den Ort noch nicht...). Main Road, sympathisch, süß, viele angelegte Malls und Shopping "Ecken", viele tolle Blumen, sonst geht hier nicht viel. 

Sonntagsatmosphäre überall. 

Waterfront. Diesmal wirklich sehr 'made', ein Touri Geschäft neben dem anderen.

"Lekker" Mittagessen (typisch afrikanisch sowie ein paar Wörter afrikaans auf der Rückseite der Karte).

Bisschen langweilig hier... Also rüber nach Plettenberg Bay (30 km). Tolle Lage am Meer (12 km Strand). Aber Main Street - tote Hose... Ausblick von einem Viewing Point genossen.

Dann baden am Strand... Hammer!! Ich liebe die Wellen und das Meer (das war noch nie so... Ich weiß auch nicht, was hier geht...). Ich will gar nicht mehr raus... Ich bin gar nicht mehr raus :-D Aber man hätte danach mehrere Portionen Pommes mit mir salzen können... Erster Eindruck Indischer Ozean: sehr kalt, sehr salzig, sehr toll!!

Dann Rückfahrt nach Knysna, wieder mit Speed, wegen nahendem sun downing. Diesmal waren wir etwas zu spät, aber siehe Bilder - wir haben nichts verpasst.

Im Hostel war heute alles voller Deutscher (wie übrigens schon immer bisher... Aber sie waren bisher nur viel vorhanden; noch nie war das Hostel (respektive der Aufenthaltsbereich) fast vollständig 'in deutscher Hand'), von denen eine große Gruppe wirklich oberpeinlich war... So stelle ich mir Ballermann"atmosphäre" vor... Ich hab mich bei dem sehr sympathischen Typen an der Bar entschuldigt und ihm versucht zu vermitteln, dass 'wir' nicht alle so sind... Zwei andere deutsche Mädels waren aber obersympathisch, die ersten Deutschen mit denen wir uns freiwillig unterhalten haben und die haben mir den Glauben an mein Land und seine Einwohner wieder ein wenig zurückgegeben...

Außergewöhnlich spät im Bett (nach 23.30 Uhr) ;-)

Leider unruhige Nacht, tippe dies hier gerade um 3.15 Uhr, kann nicht schlafen... 



Wo wir überall schon waren.

Übrigens ist gerade die Hälfte rum, also elf Tage. Elf Tage?! Gefühlt bin ich schon einen Monat hier... 



Fortlaufende Tierliste

Pinguin (Boulders Beach)

Strauß (Cape of Good Hopes)

Tier ?  (Kap)

Pavian (Straße Kap-Halbinsel)

Katze (Zimmer Kapstadt)

Dassies (Table Mountain)

Schildkröte (Table Mountain)

Affe mit Puschelöhrchen  (Straße)

Zebra (Straße, hat gerade einem 

Schaf (Straße, das Essen weggefressen)

Kormoran (Weg nach L'Agulhas)

Salamander/Gecko (überall)

Reiher (Bontebok NP) 

Bontebok (Bontebok NP)

fette Schildkröte (Bontebok NP)

Secretary Bird (Bontebok NP)

diverse tolle Vögel (Wilderness NP)

Affe ? (Wilderness)

Rebhühner (Wilderness)

Lockenschaf (Backpacker Storm River)



Montag, Knysna nach Stormsrivier 


Obwohl ich gar nicht geschlafen habe (final war es von Mitternacht bis 2 und noch mal ab 5.30...) war ich heute morgen schon wieder um 7 Uhr wach und mittlerweile ist es fast 18 Uhr und ich bin noch fit, verdammt gut. Wir haben heute morgen nach der Sporteinheit [ich wollte Euch übrigens mal ein Foto machen, aber habs vergessen...] im Hostel noch schön gefrühstückt und sind dann dann weiter gefahren zum nächstes Hostel. Das habe ich übrigens gestern das erste mal nicht über Booking.com sondern telefonisch gebucht. 

Das wifi Passwort heißt 'happy hippie' und der Name ist Programm. Hier unten das Foto vom Schaf... der Typ hier - wir glauben, das ist der Besitzer vom Hostel, sieht genauso aus. Er is schon ein Mensch, aber die Frisur ist exakt die gleiche... 

Wir konnten leider noch nicht ins Zimmer, weil das noch nicht fertig war (das gestrige "You can arrive anytime" hieß wohl 'Ihr könnt jederzeit kommen - nur das Zimmer is dann noch nicht fertig'). Also ham wir nur schon mal bezahlt, Hund gestreichelt, Schaf angeguckt und uns grundsätzlich mal ein wenig umgesehen. Sehr komunenartig hier, ein langhaariger Typ heute war bestimmt vor 50 Jahren schon mal hier Gast.... 

Wir sind dann direkt losgefahren wieder in den Garden Route National Park, diesmal Section Tsitsikamma. Dort sind wir dann einen 7 km langen Pfad gelaufen und Pfad ist wieder das falsche Wort, denn es ging wieder hoch und runter und über Stein, über Wurzeln, durch den Wald (oder Urwald) und am Ende zu einem wunderschönen Wasserfall, da waren wir auch schwimmen. War das geil! Unten seht ihr ein paar Fotos vom Weg. Ich habe extra welche genommen wo die gelben Pfeile drauf sind damit ihr seht: Das ist der Weg ;-)

Danach sind wir noch, ebenso im Tsitsikamma, noch zur Storm River Mouth Bridge, krasses Dinge ich verweise auf die Fotos. 

Und danach durfte ich noch mal im Meer schwimmen. Auch hier mega kalt und sehr erfrischend. 

Naja, und den obligatorischen Sonnenuntergang werde ich Euch natürlich auch nicht vorenthalten.

Und danach gab's für uns noch ein Highlight - unser erstes braai! (rule number one: never ever call it bbq!!) Wurde im Backpacker angeboten. Leider waren wir die einzigen Teilnehmer, war also nix mit Leuten kennenlernen. Dafür war das Essen der Hammer!!

Und zum Abschluss des Tages sitze ich mit dem Schaf am Feuer.

Update: Ich sitze mit dem Schaf und dem Hund am Feuer. 

Exkurs: Day Zero 

Dienstag, Tsitsikamma


Heute waren wir - wandern! Mal ganz was neues... Wir waren übrigens schon fünf Mal wandern! Hätte ich vorher niemals gedacht. Die Anschaffung Wanderschuhe (hatte ich vorher immerhin mal drüber nachgedacht) wäre nicht verkehrt gewesen. Mit den Laufschuhen ist okee... Aber gerade bei den Felsen waren sie teilweise schon zu weich (an den Stellen, an denen die Felsen aussehen wie nebeneinander senkrecht gestellte Schiefertafeln).


Aber vorher gab's noch all you can eat pancake breakfast. But, surprise, surprise - wir mussten die pancakes selbst machen. Aber es war schon alles vorbereitet: Pfannen aufm Gas, Pfannenwender und Öl, Flaschen mit fertigem Teig. Ich hab mich voll gut mit James, dem lustigen BackpackerTypen unterhalten, der mich mit Kaffee versorgt hat, sodass ich langsam wieder ein Mensch geworden bin. Denn nach der schlaflosen Nacht zuvor hab ich heute peinliche 9,5 Stunden geschlafen - und war total geändert... Übrigens ist das Schaf kein Schaf, sondern eine Ziege... Eine Mohairziege. Und sie heißt Baz, wie der Überlandbus. Aber wegen dem Fell würden alle denken, sie wäre ein Schaf... Und sie ist auf dem Hostelgelände aufgewachsen zusammen mit den Hunden, "and she thinks, she's a dog". More than cute! Als wir gegangen sind, haben zwei Mädels auf den Baz Bus gewartet und Baz kam an und hat sich nonchalant den Rücken an ihren Koffern gekratzt. 


Heute waren wir wieder im Tsitsikamma, aber anders als zum Wasserfall heute ohne Eintritt (gestern waren es 216 Rand per person, also circa 15 Euro).

Der Weg nennt sich Striptease trail - und auch hier ist der Name Programm: Der Weg führt an einem Fluss entlang, welcher elf natürliche Pools formt auf seinem Weg den Berg hinunter. Und alle haben witzige Namen und in allen kann man baden.

Der Weg war diesmal ziemlich anspruchsvoll, fand ich. Erstens musste man (oder zumindest ich... Ohne Rucksack wäre gegangen, aber mit über 5 kg aufm Rücken...) einige Male auch die Hände benutzen, um einen Felsen hochzukommen. Und zweitens war die Orientierung wirklich nicht ohne. Es war zwar wirklich gut mit blauen Markierungen (auf meist Steinen, manchmal auch Baumstämmen) ausgeschildert aber teilweise waren sie weit voneinander entfernt. Ich laufe immer vorne und es war wirklich oft so, dass ich da stand und dachte 'Und jetzt?!' und dann musst du aber einmal den Blick schweifen lassen und siehst den nächsten Punkt. Und Ihr denkt jetzt, wir sind blöd oder blind aber es geht auch mehrfach über das Flüsschen und manchmal sieht man drei "Wege" (Wege in Anführungszeichen weil eigentlich sieht nichts aus wie der Weg). Also ohne die blauen Punkte wäre es absolut unmöglich gewesen. Schwimmen waren wir nur im allerletzten Pool und genau dort haben wir auch andere Leute getroffen zwar ein Pärchen und Ihr dürft raten woher, richtig, aus Deutschland. Aber sonst haben wir kein einzigen Menschen getroffen während der ganzen Tour.

Der Rückweg ging dann nicht mehr am Fluss lange sondern war der Mountain Trailer. Was soll ich sagen... ne Machete wäre zum Teil cool gewesen, der Weg war teilweise nur zu erahnen. Auf den letzten Naturbildern seht Ihr "den Weg". Ansonsten - Nadines Rücken mit 'Stabheuschrecke' (ist das eine?!) und das gleiche Tier noch mal in natürlicher Umgebung; Kuschelkuschel, zumindest habe ich die Pflanze so getauft... Wenn man dran vorbei gegangen ist, war es gaaanz weich; Protea, die südafrikanische Nationalblume (haben wir so was auch?!), die hier überall verkauft wird oder als Strauß steht und bei der ich mich erstens freue, dass wir sie 'in freier Wildbahn' gesehen habe und zweitens, dass sie innen drin überraschend weich und kuschelig ist.

Zurück im Hostel war es dort direkt total voll mit neuen Gästen (auch später beim Abendessen waren wir viel mehr Leute als nur wir zwei am Abend zuvor). Einige haben gemeint, sie hätten gehört, neue Gäste bekämen einen welcome drink...? Ich (Nadine war duschen, ich bin Hunde streichelnderweise vorne geblieben) hab natürlich laut gerufen that until tonight I would not really feeled welcome?! Ich hab dann natürlich auch einen gekriegt, einen südafrikanischen Schnaps, "tasts better than it looks like", jeder Südafrikaner hat sich wohl als Kind schon mal damit betrunken und in den townships ist es ein gefragtes Getränk. Als Nadine vom Duschen kam, hab ich sie natürlich auf den fehlenden welcome shot hingewiesen und natürlich hat sie auch noch einen gekriegt und "the lady over there looks like she also would take a second one" - ich natürlich auch :-)

Nach dem Abendessen saßen wir noch mit einem deutschen und einem Pärchen aus Singapur zusammen und haben uns mega gut unterhalten. Die beiden haben total viel aus Singapur erzählt (Heiratsmarkt, Government, how to get a house...) und ganz viel über Deutschland gefragt (Urlaubstage, Gesundheitssystem...) und es war voll der culture clash und mega interessant!! 


Mittwoch, Storm River Village to Addo


Heute morgen hat sich die ganze Runde von gestern und noch andere Leute zum pancake breakfast eingefunden, das war recht angenehm. Und die pancake kitchen sowie auch alles in dem backpacker, zum Beispiel auch unser Zimmer, sieht total krass aus, siehe Bilder.

James, der nice backpacker guy, hat freundlicherweise im nächsten Hostel für uns angerufen und das für uns gebucht. (Übrigens seht Ihr ihn auf einem Foto - bitte die Ähnlichkeit zum Schaf beachten!! - da telefoniert er gerade für uns. Übrigens leicht gestresst. Denn die Pferde kamen [übrigens ein Moment, in dem ich mich wie Pippi Langstrumpf gefühlt habe] - und die Pferde kommen nur, wenn der Baz Bus, der Überlandbus kommt und neue Gäste bringt. Muss ich das verstehen?! Hab ich zu wenig geraucht?!) Und wir ham unsere Tour mit dem Addo Elephant Park klar gemacht, da hab ich aber selbst angerufen. Das war nämlich alles ein bisschen kompliziert... Wir wollten das gestern über die Website der SAN Parks (South African National Parks) buchen, ich hab mir extra n Account angelegt - und irgendwie ging's nicht (zum Glück haben wir später gelesen, dass sie gerade technische Probleme hatten mit den bookings, wir sind also nicht doof). Wir ham dann ne Email geschrieben und sie ham uns die Reservierung auch bestätigt - aber gesagt, wir müssten einen Tag vorher zahlen. Und wir kommen da erst heute am späten Abend an... Am Telefon hat sich die Problematik auch erklärt - unsere Tour startet, bevor die Kassen aufmachen... Die Lady am Telefon war aber total nett, hat unser Problem verstanden und uns angeboten, dass sie ne Notiz hinterlässt und dass wir dann nach der Tour bezahlen. Total nett!

Dann wollten wir theoretisch weiter nach Osten fahren, haben aber noch einen Schlenker zurück gemacht. Denn an der Bridge ist der höchste Bungee Jump der Welt. Und ich denke da schon seit ein paar Tagen drüber nach... Mich hat sowas eigentlich noch nie gereizt aber wenn ein Bungee Sprung, dann ja wohl der. Also bin ich gesprungen!

Und zwar vor Freude, als ich die anderen vor Angst hab schreien hören... Wir ham natürlich nur zugeguckt.

Und haben mal wieder ein paar Marktstände leer gekauft mit Mitbringsel für unsere Mütter. Und uns dabei auch noch ein paar mal nett unterhalten. Und an einem Stand hab ich zugesagt, dass ich etwas kaufe, wir aber gleich noch mal kommen (Nadine war noch unsicher, ob sie dort kauft oder an nem anderen Stand und ich dachte, wir müssen ja nicht zwei mal zahlen und einpacken lassen). Bis wir dann aber wieder kamen, hat es einen Moment länger gedauert. Sie hat uns schon mit "You came back my friend!!" begrüßt. Mein Kaufobjekt war aber gar nicht mehr in ihrem Laden für mich hinterlegt, sondern stand wieder bei seinen Brüdern. Und ich fand das erst total doof. Und erst später hab ich verstanden, dass sie dachte, wir würden nicht wiederkommen sondern hätten das nur als Ausrede gesagt. Und sie war beim Einpacken noch total süß und hat sich offensichtlich gefreut, dass ich das meiner Mama mitbringe. "Mamas are the best!" Und als sie später gerade keine Kunden hatte, saß sie an der Seite und hat an einer Schüssel gearbeitet (das Holz gefettet, hatte ich den Eindruck). Und ich hab sie gefragt, ob ich vielleicht ein Foto von ihr dabei machen dürfte für meine Mama, damit die sieht wer ihr Geschenk gemacht hat. Und sie hat sofort ja gesagt und ich hatte auch den Eindruck, sie findet das cool.


Danach sind wir über Umwege nach Addo gefahren, unserem nächsten Ziel. Statt auf direktem Wege sind wir über vier Küstenorte gefahren. Und der Umweg war so... naja... Viele dirty roads, dadurch war's sehr lange. Der erste Ort war ganz hübsch (siehe der hammer hammer Strand, den wir einfach mal für uns alleine hatten!! Nach zehn einsamen Minuten hat man am Horizont eine Person mit Hund gesehen. Trockener Kommentar Nadine: "Lass gehen. Is ganz schön überlaufen hier!"), danach ging's bergab... In Jeffrey's Bay waren wir nur über zehn Minuten, weil wir da noch aufm Klo waren - und verdammt froh, dass wir da nicht übernachten (hatten wir mal überlegt).

Im Dunkeln (was wieder tricky war.. Diesmal sind wir kompliziert über Land und dirty roads gefahren - in the middle of nowhere im Dunkeln ist noch mal ne ganz andere Hausnummer...) sind wir dann im Hostel angekommen und da gab's noch Pizza, Bier, Feuer und früh ins Bett. 


Donnerstag, Addo Elephant National Park


4.25 Uhr. Der Wecker klingelt. Nein, wir müssen nicht in den Flieger... Die Sunrise Tour im Addo National Park wartet! Pünktlich um 5.00 Uhr sind wir losgefahren, 5.30 Uhr saßen wir in dem offenen Jeep. 

Bis 6.00 Uhr gab es genau 0,00 Tiere. Ich war ziemlich enttäuscht...


Und dann haben wir auf einmal einen Haufen Zebras gesehen, fünf bis zehn vielleicht. Daneben grasten zwei Kudus und ein Eland hat rumgelegen. Unser (übrigens extrem cooler) Guide hat erklärt, dass die Zebras normalerweise immer nur auf freier Wiesenfläche unterwegs seien statt next to the bushes, da dort die Gefahr, zB im Gebüsch anschleichende Löwen, schlechter zu sehen seien. Jetzt wären sie nur so nah zum Buschwerk, da die Kudus dabei sind, die deutlich bessere Sinne haben. Das Eland wiederum hat gechillt, weil die Zebras so entspannt sind. Wenn aber einer los rennt, rennen alle hinterher - "and ask questions later". 

Die Zebras nennt er übrigens Barcode horses. Und hat erklärt, dass die Streifen so eindeutig sind wie unser Fingerabdruck und sich daran alle erkennen "[Barcode Scan Geräusch] Jessica - [Barcode Scan Geräusch] Mary - [Barcode Scan Geräusch] John - [Scanner Fehlermeldungspiepsen] unknown individual". Wenn ein Zebra ein Junges bekommt, separiert sich die Mutter mit dem Jungen von der Gruppe, damit sie sich die Streifen des Jungen einprägen kann und dieses auch die der Mutter. Erst dann geht sie zusammen mit dem Kind zurück und stellt es der Gruppe vor. 

Es gibt im Addo (der übrigens 180 qkm groß ist) nur sehr wenige Löwen. Im Norden des Parks leben nur zwei Männchen. Manchmal ziehen die weiter in Gebiete, wo man nicht hin darf und dann werden sie monatelang nicht gesehen. Am Vortag hatte er die beiden aber gesehen und war nun wieder auf der Suche nach ihnen - leider erfolglos. Wir sind also ab dem Moment davon ausgegangen, keine Löwen zu sehen, was ich eigentlich nicht schlimm finde, aber alle hypen die Löwen total. Ich saß von Nadine getrennt, weil natürlich alle die rein sind erst mal die Plätze an dem Fenstern genommen haben. Ich saß aber immerhin genau gegenüber der offenen Tür, also auch mit gutem Blick und auch mit gutem Blick auf den Guide. Der meint irgendwann (und gefühlt für mich noch ewig weit davon entfernt) "The lion!" Und dann sind wir hin und wirklich da lag der Löwe und hat laut Guide das getan, was er immer tut - geschlafen. Irgendwann hat er sich dann auch noch wie eine Katze auf den Rücken gelegt, wirklich wie eine Katze, also der Typ war krass entspannt auch wenn am Rand circa 50 begeisterte Menschen standen. Danach haben wir noch einige weitere Tiere gesehen und waren so gegen 7:30 Uhr mit der Tour fertig. Dann haben wir erst mal bezahlt. Übrigens hatte das mit der Notiz natürlich nicht geklappt aber netterweise hatte der Typ, der die Liste abgehakt hat, uns trotzdem mitmachen lassen und wie versprochen haben wir auch nach der Leistung noch bezahlt, wir sind ja gut erzogen. Wir sind dann zurück ins Hostel gefahren, das war nur circa 10 Minuten entfernt, und haben erst mal gefrühstückt. Das war auch geil, viel Stunden nach dem Aufwachen hatte ich total Appetit und habe ein Farmer's Breakfast mit Bacon und Würstchen gegessen. Dann sind wir zurück in den Addo gefahren, gegen 10 Uhr waren wir wieder dort und sind am Ende bis zum Torschluss um 18:30 Uhr geblieben. 

Und wir haben soooo viele Tiere gesehen!! Ich hatte das im Vorfeld überhaupt nicht erwartet und auch nach der Tour, die nett war aber erst nicht so der Hammer, dachte ich das noch weniger. Und wir hatten so oft so viel Glück, siehe Fotos. Gerade am Ende, also am späten Nachmittag, kurz vor Schluss, als die Sonne schon langsam untergegangen ist, sind die Tiere viel weniger schüchtern gewesen und standen teilweise ohne Zucken neben uns am Wege rum. 

Aber am besten war der Abschluss, kurz bevor wir raus sind (zu der Zeit, als wir schon panisch auf die Uhr geguckt und Minuten pro Kilometer gezählt haben, ob wir es noch pünktlich schaffen (18.26 Uhr haben wir das Gate final passiert...). Man darf nämlich nur 40 fahren und eigentlich kann man auch nur maximal 40 fahren: Alles sind dirty roads und Du musst ja auch immer drauf achten, dass Dir kein Tier vor's Auto springt. Und auf die dung beetles, den Addo Mistkäfer, muss man aufpassen und sollte weder ihn noch die Dunghaufen der Elefanten überfahren. Also fährt man immer Schlangenlinien um den Mistkäfer rum. Der is übrigens voll der Hammer, ein sehr faszinierendes Tier: Ziemlich groß (die größeren Exemplare so lang wie mein Zeigefinger würde ich sagen) und relativ schnell. Und wir hatten zwei mal das Glück, welche 'bei der Arbeit' zu sehen. Und das ist höchst interessant, wie sie die Dungkugel die deutlich größer ist als sie selbst, zum Rand des Weges schieben! 

Aber zurück zu unserem Abschluss Jackpot.

Wir biegen um die Ecke (ich bin gefahren) und denken beide 'Ach, krass, liegt da ein totes Tier?!' Denn da lag ziemlich viel Fleisch mitten auf dem Weg rum. Dann ham wir gecheckt - es ist der Löwe!! Liegt da mitten auf unserer Straße!! Erste Reaktion: Fenster zu. Ich mein... Es gibt zwei, drei Aussichtspunkte, aber überall steht, dass man sein Auto auf eigene Gefahr verlässt und das man vorsichtig sein sollte, es gäbe Löwen. Ich mein, der Typ ist riesig! Und würde uns einfach nur platt machen, wenn er wollte. Der hier lag aber einfach nur rum. Mitten auf unserer Straße. Und wir hatten's ja auch noch eilig. Was soll ich sagen - er hat uns passieren lassen. Siehe Fotos. Näher kommt man keinem Tier im Zoo. Und wir hatten auch ganz schön Schiss ;-) 


Freitag, Addo to Chintsa


Heute war wieder Fahrtag... Das heißt - wir ham den ganzen Tag im Auto gesessen.

Nach frühem Aufstehen, Frühsport und packen haben wir spontan nicht in dem Café auf dem Hostel Gelände gefrühstückt, sondern improvisierte Reste. Denn die in Stellenbosch (Ihr erinnert Euch - der Weinort direkt nach Kapstadt) gekaufte Avocado war endlich reif!! Wir hatten drei Avocados günstig und unreif gekauft (und lustig - der Laden hat eigentlich selbst gewebte Stoffe bzw. daraus gefertigte Kleidung verkauft - aber zwischendrin stand eine Schale mit den Avocados) und gesagt gekriegt, "Thursday" wären sie reif. Gut, sie hat nicht gesagt, welchen Donnerstag... Also gab es heute morgen solche Reste, dass andere neidvolle Blicke auf unseren Tisch geworfen haben: gekochte Eier, Avocado-Tomaten-Dipp auf Cracker (in Ermangelung von Brot) bzw später auf Schwarzbrot (von den netten älteren Deutschen neben uns geschnorrt. Die war'n auch cool. Vier Leute zwischen 50 und 60 - und pennen im Hostel. Die ham uns dann noch ein bisschen über den Addo ausgefragt und sich sehr über unsere positiven Berichte gefreut), Obstsalat und Tee (mit geschnorrter Milch)... Sehr lecker.


Dann ging es wie üblich weiter nach Osten. Unser Ziel war Chintsa an der Wild Coast. Zwischenhalt war in Port Alfred. Und auch das war wieder - enttäuschend. Irgendwie ham wir's nicht so mit den Städten... Nach einem Kaffee (ich war bis Port Alfred schon weggepennt) ging's direkt weiter. Leider haben wir uns verfahren (weil wir so cool waren und dachten, wir schaffen es ohne Navi...) und sind mitten in den Feierabendverkehr von East London geraten. Das war etwas nervig und vor allem bestimmt ne halbe Stunde stop und go...

In Chintsa (bzw einem Vorort) wohnen wir in einem bed and breakfast direkt am Strand - und da sind wir auch direkt erst mal hin. Die wenigen Stunden bis zum Sonnenuntergang haben wir dort gesessen, spaziert, Muscheln gesammelt, Liegestütze gemacht... Einer der ruhigeren Tage heute. 

Samstag 


Sonntag, Glen Cariff to Coffee Bay 

8:15 Uhr und ich sitze schon nach dem Schwimmen im Meer vor unserem Zimmer und es war so geil, eben im Meer zu sein und und dann - Nadine ist schon vorgegangen - alleine aus dem Meer zu kommen und ohne stoppen einfach über den Strand ins Zimmer zu laufen. Denn heute waren wir noch cooler und haben außer uns im Bikini nichts mit runter genommen. Boah, fängt der Tag cool an so!!
Gegen 11.00 (irgendwie sind wir (...mmh, "wir" trifft's wohl eher) immer dann doch so spät dran... Aber es musste noch geduscht, gepackt, gefrühstückt werden, Postkarten und Blog geschrieben, Muscheln waren auszusortieren, im neuen Backpacker musste angerufen werden (was netterweise Wendy, unsere total süße Gastgeberin (als wir gestern gesagt haben, dass wir noch eine Nacht verlängern wollen, meinte sie: "But I'm going to a party tonight!" - "?!" - "I can't cook you any supper...!") getan hat, denn mit fremder Sprache, afrikáans-Dialekt und schlechter Verbindung hätten wir deutlich länger gebraucht), die letzten Höflichkeiten mit Wendy mussten ausgetauscht werden...) sind wir dann losgefahren Richtung Coffee Bay.

Der erste Eindruck von der Wild Coast: Es ist sehr schwarz (eben im recht belebten Supermarkt waren wir die einzigen Weißen, und, wenn ich richtig drüber nachdenke - eigentlich in dem ganzen Ort. Eigentlich sogar in allen Orten, durch die wir bisher durch gefahren sind), es gibt viele Tiere (in drei Stunden haben wir sicherlich schon über 500 Schafe und 300 Kühe), die Tiere laufen auch einfach so ohne Zaun frei rum und grasen am Grünstreifen neben der Straße (auf der man 100 fahren darf) und zwar alle (Kühe, Esel, Ziegen, Schafe, Pferde), und die Orte der Häuser sind 'komisch' - seit dem letzten Ort sind quasi permanent immer mal wieder drei bis zehn Häuschen auf nem Hügel verteilt und das quasi alle paar hundert Meter.

Und warm isses heute! 82 Grad Fahrenheit (unser Auto kann nur Fahrenheit), also ca 28 Grad Celsius. So warm war es (zumindest wenn wir es überprüfen konnten) noch nie. Und ich hab doch so Sonnenbrand (übrigens war ich gestern mit LSF 50 eingecremt und habe das Eincremen stündlich erneuert!).

Danach bin ich erst mal ein bisschen eingeschlafen und habe Nadine alleine gelassen mit der Strecke - kurvig, voller Schlaglöcher und andauernd rennt einem etwas vor's Auto, Tiere oder Menschen. Von beidem sind wahre Horden unterwegs heute... (wir vermuten, weil Sonntag ist).
Im Kaff zuvor wie auch in Coffee Bay war gerade ein Fußballspiel am Gange, in Coffee Bay direkt neben dem Hostel.
Wir sind dann erst mal zum Strand gelaufen, der ein schöner Anblick war. Aber sonst war's extrem komisch dort... Wie gesagt, verdammt voll. Aber irgendwie strange... Ziemlich verdreckt zum Beispiel. Und wir wissen auch, why denn so ein Typ zB hat seine take away Box einfach mal ans Ufer geschmissen. Leider kam auch gerade ein Gewitter auf (es war schrecklich schwül), sodass wir Hostel zurück sind. Das Hostel war auch eher grenzwertig... So ein cooler Hippie place, der Hostel Typ nur in Hose, Bauchmuskeln, barfuß mit Kippe und sich ewig cool fühlend - ich mochte ihn sofort nicht.
Unser Zimmer war aber total, eins der typischen runden Häuser.
Wir ham dann ein bisschen gechillt, Tischtennis gespielt, gekocht und gegessen. Dann war's neun und wir waren fertig für den Tag und hatten gerade beschlossen, aus Langeweile und aufgrund fehlender Alternativen ins Bett zu gehen. Und dann kam ich zufällig noch mal mit einem der netten Südafrikaner ins Gespräch, hab mit ihm die erste Oyster meines Lebens gegessen (respektive geschlürft) und dann kam eins zum anderen und wir saßen bis 1.30 Uhr mit denen zusammen. Und die waren nicht nur ober cute and very charming, sondern es war auch seeeehr interessant! Wir haben über afrikaans gesprochen (ich hatte sehr viele Fragen dazu), über die Nachwirkungen der Apartheid und wie es ist, als Weißer in Südafrika aufzuwachsen. Sehr interessant and as I said - very charming. 


Montag, Coffee Bay to Underberg


Als wir heute morgen aufgestanden sind, hat's geregnet. Und wie das Wetter war meine Laune - und die Nadine irgendwie auch. Das Hostel erschien uns ranzig, die Touren, die wir hier machen konnten, fanden wir doof - die Aussicht, hier einen weiteren Tag zu verbringen, fanden wir gruselig und wie 'Zeit absitzen'. Also haben wir mutig out of the box gedacht - und unsere zweite Nacht einfach gecancelt. Ziemlich spontan und ohne weiteren Plan sind wir dann ins Auto gesprungen. Von Coffee Bay bzw. der Küste weg führt nur eine einzige Straße Richtung Landesinnere, die zu nehmen bis zur nächsten größeren Straße hat schon 1,5 Stunden gedauert. Und ohne Übertreibung und Witz - in den ersten zehn Minuten musste ich acht mal Tieren ausweichen! Schade, Ziegen, Kühe, Schweine, Pferde, Gänse - alles rennt da einfach überall rum.

Wir haben währenddessen ganz viel darüber gesprochen, wie die Menschen hier leben (kleine vereinzelte Häuser ohne Strom mit nem Klo seperat in einem Verschlag vor der Tür), von was sie leben, über Bildung, Arbeitslosigkeit, Zufriedenheit und dabei alles aus dem Guide gelesen, was uns weiterhelfen konnte.

Die Etappe Coffee Bay hat uns einen wahren culture clash gezeigt. Das Eastern Cape ist die ärmste Region Südafrika.


In Mthatha haben wir angehalten, auf der Suche nach wifi (gab's nicht in Coffee Bay - und wir mussten ja noch gucken, wohin wir wollen und wo wir schlafen) haben wir ein bisschen den Ort (500.000 Einwohner) durchlaufen und waren einkaufen. Dabei waren wir - dem Glotzen der Leute zu urteilen - eine kleine Attraktion. Ach, und auch die einzigen Weißen in town.

Dann sind wir weiter gefahren Richtung südliche Drakensberge und haben von unterwegs ein Hostel gebucht.

Hier ist es total schön, eine riesige Farm, sehr gemütlich. Wir haben lecker gekocht und gegessen. Jetzt sind alle schon im Bett, es ist ganz ruhig und ich sitze alleine mit der Katze am Feuer.


PS: Es wurde dann noch wer anders gestreichelt, siehe letztes Foto (und leider nicht geküsst, sondern nur sanft aus unserem Bad befördert).


Dienstag, von den südlichen in die nördlichen Drakensberge

(angemerkt sei: ohne Lesotho ging's ganz schnell)


Natürlich stand heute morgen kein Prinz an meinem Bett... Mist, dass ich den Kuss vergessen habe!

Dafür habe ich Nadine überrascht, weil ich als erste aus dem Bett gesprungen bin (um 7!) und auch gleich noch meine Liegestütze gemacht habe. Bei 20 bin ich übrigens mittlerweile, danke, PQ!

Es ist immer noch krass, wie hell, sonnig und vor allem warm es morgens schon ist. Um kurz vor acht mit kurzer Hose draußen sitzen - kein Problem. Leider hat sich unser host, Jo (ich vermute von Johanna) in unserer Frühstückszeit vertan, dann haben wir uns noch mit einer netten Holländerin unterhalten und mit dem next hostel telefoniert und es kam eins zum anderen und wir sind wieder später los. Und total ungern. Dort war es echt total schön, da möchte ich sehr gerne noch mal hin! Auf der Farm direkt hätte man auch einige Wanderrouten machen können, sechs Stück... wie gesagt: Ich muss da noch mal hin.

Wir sind aber Richtung südliche Drakensberge gefahren zum Garden Castle. Weil wir nicht so viel Zeit hatten, haben wir die kürzeste Route gewählt, zur cave Sleeping Beauty. Vier Stunden waren wir insgesamt unterwegs. Diesmal ging's von der Strecke, wir werden natürlich aber auch immer souveräner. Obwohl wir nicht die schnellsten sind, was an mir liegen kann; zum einen überlege ich mir gerne in Ruhe, wo ich meinen nächsten Schritt hinsetze, wenn's tricky ist und zum anderen mache ich natürlich auch viele Fotos. Aber überlegt zu gehen, kann sich auch auszahlen: Wir mussten einige male das Flüsschen überqueren; drei mal waren zeitgleich mit uns noch andere Leute da. Jedes Mal ist einer von denen ins Wasser getreten. Wir wiederum sind immer trockenen Fußes drüber gekommen. Außer, als mir beim Wasser auffüllen (mmh - eiskaltes Quellwasser) der Deckel von Nadines Flasche ins Wasser gefallen ist und ich noch ein paar Meter hinterher über Steine gesprungen bin in der Hoffnung, ihn noch zu erwischen - erfolglos. Nadine musste deswegen fast den ganzen Rückweg eine offene Flasche in der Hand halten (und hat nichts verschüttet!). Und einmal hab ich die Schuhe ausgezogen und bin durchgelaufen. War das kalt!! Definitiv das kälteste Wasser, in dem ich bisher war.

Die Höhle mit Wasserfall Sleeping Beauty war auch wirklich sehr schön. Und der ganz Weg dahin und die Aussicht auch. Da lasse ich Bilder für sich sprechen. Und sehr schade, dass wir heute etwas Zeitdruck hatten, man könnte stundenlang einfach nur da sitzen und den Ausblick genießen...

Wir sind aber stattdessen zurück und ins Auto gesprungen. Mit einem kleinen Halt bei der Cheesery (voll super - die hatten wir gestern schon gesehen beim Ankommen und heute hatte sie noch genau ein paar Minuten auf, als wir vorbei sind. Hier macht ja alles so früh zu... Die Cheesery um 16.30 Uhr. Jetzt haben wir leckeren Käse ("Underberger") und Joghurt mit mixed berries im Kofferraum!) sind wir losgebraust. Nadine fährt und will sich auch bis zur Ankunft gegen 20.00 Uhr nicht ablösen lassen, voll super, ich chille auf dem Beifahrersitz und hatte natürlich auch schon meinen neuerdings typischen nap. 


Mittwoch, Nördliche Drakensberge


Heute waren wir wandern mit einer guided tour. Schon wieder früh ging's los, um 7.20 Uhr war schon Treffpunkt. Dann sind wir erst mal fast zwei Stunden mit dem Auto gefahren (siehe Screenshot von Google Maps) und das, obwohl zwischen dem Hostel und unserem Ziel nur 27 km liegen - aber direkter Weg geht wieder nicht, weil dazwischen Berge liegen.

Auf 2.500 m haben wir angefangen, am höchsten Punkt waren es 3.221 m. Teilweise war es ein ganz schönes Gekraxel, über 250 m Höhenunterschied ging's mal richtig krass hoch. Den Rückweg haben wir zum Glück wo anders genommen und dann über Leitern.

Zum Ausblick - guckt Euch die Bilder an. Wun-der-schön!! 

Donnerstag, Bergville Game Resort, later to Johannesburg airport


Heute haben wir tolle Reste gefrühstückt, direkt vor unserem Zimmer. Es sind krasse 31 Grad (sagt das Thermometer im Auto, nicht nur der Wetterbericht)! Und ab morgen wird's hier kalt und regnet, yeah! 

Dann sind wir noch mal in die falsche Richtung gefahren, also weg vom Flughafen, aber weil die Straßen dann 'besser liegen', fahren wir nachher gar nicht so viel länger.

Wo wir hinfahren? Ins Game Reserve - wir hoffen heute noch mal auf ein Abschiedsrhino und eine Abschiedsgiraffe...


Zuallererst haben aber wir in Bergville noch was eingekauft - zum Glück! Der Ort war total belebt, aber diesmal positiv belebt und nicht befremdlich belebt (wie Mthatha zum Beispiel). Alles war unterwegs und hat Erledigungen gemacht, die typischen Stände mit irgendwas (Sandalen, Friseur, Essbares, Handyhüllen) an der Seite, einer hat was gesungen. Und voll viele waren voll schön gekleidet... Eine hatte ein total weißes tolles Kleid an, was einfach hammer aussieht auf schwarzer Haut und viele diese typisch bunten Stoffe, orange mit lila beispielsweise, aus dem dann sowohl der Rock, als auch das Oberteil und das Haarband sind. Wir waren zwar wieder ein Hingucker, aber ich habe mich dort sehr wohlgefühlt!


Dann ging's weiter ins Game Reserve. Wir hatten schon vorher gelesen, dass es dort eher einfach gehalten ist und die besten Jahre schon hinter sich hat (oder nie hatte), aber auch, dass man dort auf jeden Fall Rhinos und Giraffen sehen kann und fast nix los ist. Rhinos ham wir leider keine gesehen, den Rest können wir aber bestätigen. Wir ham keinen Menschen getroffen außer den Typ am Einlass (der Eintritt war total günstig, keine 4 Euro!) und ganz schön angeranzt war es auch. 

Ab dann ging's auch erst mal bergab... Der Weg zum Klo war eine riesen Pfütze und ich wollte von trockener zu trockener Stelle springen. Und bin dabei voll ausgerutscht... Es ist ja eh der running gag, dass ich bei jeder Wanderung ausrutsche (ha! Gestern bei der krassen Wanderung nicht! Aber dafür am Tag davor vier mal...), aber so schlimm eigentlich nicht. Ich hab mich ordentlich am Knie aufgeschürft und am Fuß is auch ne ordentliche Macke. Zum Glück gab's im Klo fließend Wasser (damit wäre auch der Zustand der Toiletten beschrieben...). Aber aua - ich weiß jetzt wieder, warum man als Kind beim aufs Knie Fallen viel Trost von Mama und n Eis gebraucht hat.

Als es mit mir wieder ging sind wir losgefahren - und ziemlich gleich in ein Loch gefahren, in dem wir uns festgefahren haben... Man hat das vorher nicht gesehen, weil's ne Pfütze war. Mein Blick aus dem Beifahrerfenster hat mir dann gezeigt, dass es neben unserem Loch noch mal n guten Meter runter geht... Und das Auto: kein vor und kein zurück. Wir kamen ganz schön ins schwitzen... Hätten wir in dem Saftladen jemanden telefonisch erreicht? Zurücklaufen in nem Game Reserve - und aufm Weg den Rhino streicheln?! Aussteigen und schieben - vielleicht schiebt ein Zebra mit?! Wir ham uns dann final beide auf die rechte Seite gesetzt und ich hab mein Glück am Steuer versucht - mit der Info von Nadine, die sich ausm Fenster gehängt hat, dass ich zurück schon mal keinen Zentimeter darf, weil wir dann noch weiter drin stecken würden... Final hat's geklappt, uff. Aber die Reifen ham ordentlich gestunken und ich hatte über 7.000 Umdrehungen (das freundliche Auto hat mich auch drauf hingewiesen, dass ich in den 4. Gang schalten solle). Boah, wir waren erst mal ganz schön zittrig danach...

Die Straße ist leider so oberbeschissen geblieben - und dazu kam dann noch die Angst vor jeder Pfütze... Aber wir wurden mit Giraffen belohnt! Und mit Zebras! Und mit Red Hardebeests! Und mit anderen Böcken! Und mit irgendwas Büffel/Kuhartigem (da müssen wir noch mal in "Welcher Vogel ist das?" gucken). Und mit was wie ner Hyäne (Tierbestimmung siehe oben... Sah aus wie ein kleiner Leopard mit runden Örtchen)! Und mit ner krassen Echse (bestimmt 60 cm lang)! Und nem verdammt schnell rennendes Warzenschwein! Ein Rhino hat sich leider nicht blicken lassen, aber nicht so schlimm. Ich freu mich über die anderen Tiere! Und wir waren den Zebras noch näher als im Addo. Wir haben auch einmal mitten auf der Straße Mittagspause gemacht (wir wussten nicht, ob wir aussteigen dürfen) und da ham die Zebras - natürlich mit ein paar Meter Sicherheitsabstand; unser Auto ist zwar weiß, aber der Barcode fehlt halt - vor, hinter und neben uns rumgestanden.

Und die Giraffen... tolle Tiere!! Sie sind, wenn sie ganz am Rand standen und wir vorbei gefahren sind, zwar doch weggegangen, aber nur ein, zwei Meter und dann durchaus interessiert stehengeblieben. Wir hatten beide das Gefühl, wir hatten Augenkontakt (was aber auch bedeutet, dass die Giraffen jetzt denken, der homo sapiens hätte Augen wie Puck die Stubenfliege...). Die Giraffen waren eeeecht toll!!

Außer, dass die Straßen echt krass waren (Zitat Nadine: "Die Straßen machen mir mehr Angst als der Löwe!") war das ein schöner Abschluss!

Gegen 16.30 Uhr sind wir dann losgefahren Richtung Flughafen. 3,5 Stunden soll es dauern. Aktuell ist es gleich 7 und sieht gut aus bis jetzt...


23.20 Uhr South African time

Hat alles wie am Schnürchen geklappt - sitzen gerade am Boarding 


Ich habe die beiden fehlenden Tage noch geschrieben - und noch alles gewusst :-) 27.02. und 01.03. 


Was wir nicht gesehen haben :



Sammelsurium 

Afrikaans


Afrikaans ist dem Niederländischen sehr ähnlich (man kann sich wohl jeweils auf afrikaans und niederländisch unterhalten und sehr viel verstehen; ich denke mal, wie spanisch und italienisch), hat aber zB auch einige Lehnwörter aus dem Indonesischen.

Neben Englisch ist es Amtssprache in ganz Südafrika. 

Außerdem gibt es noch neun (in Worten: neun!) weitere offizielle Amtssprachen. Diese werden aber nur regional gesprochen. Das heißt, ist man zB in KwaZulu-Natal, würde vor der Polizei die Info in Englisch, Afrikaans und Zulu stehen, ist man aber im Eastern oder Western Cape, wäre die dritte notierte Sprache Xhosa. 


Die elf Sprachen sind teilweise ganz schön krass und bestimmt heftig zu lernen, einige haben Klicklaute (Das Lied Pata Pata von Miriam Makeba ist auf Xhosa). 

Aber besonders afrikaans hat es mir persönlich angetan, beim Lesen haben wir verdammt viel verstanden. Habe Euch ein paar Fotos gemacht. 


Sagen kann ich nur einen Satz, den haben mir die Jungs beigebracht. Leider konnte ich ihn danach nicht mehr anwenden (obwohl ich ihn noch weiß!!); schade, vorher hatte ich einige afrikaans sprachige Gesprächspartner. 


Dit was lekker om met jou te praat 

(it was nice talking to you)  

Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam (stop over) 
Berlin
Berlin
Berlin.
Wieder zurück. 
Minus 32 Grad verglichen zu gestern.
Wie Antje sagt: good (c)old Germany 

Neukölln.

Die Kappe schützt auch gegen Schnee... 



... Übrigens waren das hier 23 Tage - und fast 4.000 km mit dem Auto.