Auf Wunsch einer einzelnen Dame (inhaltlich unterstützt von einem einzelnen Herrn; durch bestechenden Liebreiz unterstützt von einer kleinen Dame) bin ich hier, denn sie schlug vor, ich solle doch über die nächsten drei Wochen einen Blog schreiben. Okee, ich gebe zu, dass ich vorher gejammert habe, dass ich auf drei Kanälen (what's app, Telegram, eMail) die Anfragenden mit Informationen bestücken "muss". Und im Endeffekt is die Idee ganz gut und die Blog Möglichkeit hiermit auch gegeben. Also - why not?!
Mittwoch, 18. Oktober, 4.40
Boah, was für ne unchristliche Zeit... Aber die Herren und Damen am Check-in haben gute Laune. Und sind nett. Und das in Berlin!!
Also, heute gelernt: Nachts gibt's keine Parkplätze und im Wedding keine Taxen. Aber zum Glück hab ich natürlich (p!) ne Taxinummer eingespeichert.
Achso, Wedding, Parkplatz, Taxi - hier die Aufklärung. Nachts unter der Woche fahren auch in Berlin keine U-Bahnen. Und Nachtbusse fahren, aber meiner wäre der erste gewesen (also tricky, einen früher nehmen is dann nicht...) und hätte 95 Minuten von Neukölln aus gedauert. Lang und doof. Und ich mag so ne lange Reise auch nicht mit ner Abenteuerbusfahrt durch die halbe Stadt starten. Also bin ich mit dem Auto bis in den Wedding gefahren und dann das letzte Stück mit dem Taxi. Und die liebe Antje besucht die nächsten Tage mal mein Auto und parkt es bei Bedarf um damit es nicht bald in einer Baustelle parkt. Pfiffig, ne.
Mittwoch, 18. Oktober, 20.03 (local time) - Lissabon.
Lissabon ist schön, ohne Frage. Aber ich hätte nicht ein zweites mal hierher kommen müssen. Heute. Wo ist der Augen-roll-Smilie wenn man ihn braucht?!
Also, vorhin war ich vom vielen Warten (vier Stunden) angenervt. Dann gings in den Flieger. Und nach knapp der Hälfte der Strecke, mitten über dem Ozean, mussten wir umkehren. Ein technisches Problem, welches es uns verbieten würde, in den USA zu landen und wir würden zurück nach Lissabon fliegen. Und da bin ich jetzt. Noch keine Ahnung, wie's wann weitergeht...
Aber schön, dass ich schon Stories hab bevor es überhaupt richtig los geht.
Donnerstag, 19. Oktober, 2.15 (local time) - NY
Also, dieses ganze Zeitzonensache ist mir ein bisschen zu kompliziert. Ich hatte ja im Vorfeld auch vercheckt, dass Lissabon auch schon ne andere Zeitzone ist. Und dann sind wir ja schon in der nächsten Zeitzone (überm Ozean) gewesen und dann wieder zurück in die Lissabonzone...
Was ich aber weiß: Bei Euch isses jetzt 8.15 am Morgen am Donnerstag. Wenn man bedenkt, dass ich seit 3.00 am Mittwoch Morgen unterwegs bin, war's ne lange Reise (30 Stunden bis ich ankomme). Und wenn man desweiteren bedenkt, dass ich bin Montag auf Dienstag das letzte Mal in einem Bett geschlafen habe... Da muss ich gleich gähnen ;-)
Donnerstag. Finally: erster NY Tag
Beschreiben Sie New York in drei Worten! Fett, fett, fett! Also, in wohl formulierterem Deutsch: Es ist ziemlich krass hier und ich bin jetzt schon schwer begeistert.
Ich hab heute als erstes mal ausgeschlafen und einfach so gemacht, als hätte ich Urlaub. Denn im Endeffekt hatte ich im Flieger schon recht viel Schlaf. Heute morgen um halb acht war ich wach aber fand's extrem angenehm, einfach noch mal weiterzuschlafen bzw. später im Bett zu lesen. Nach dem Stress der letzten Wochen kann ich mich nicht erinnern in letzter Zeit mal so entspannt etwas getan zu haben.
Am Spätvormittag habe ich dann erst mal eine Runde durch die Neighbourhood gedreht. Nett. Also, krasse Gegend ja irgendwie (sagte man mir), aber trotzdem auch hübsch. Und die obligatorischen Kürbisse überall, alle meine Vorurteile bestätigt, nice.
So, dann bin ich richtig los. Mit der Ubahn zur Brooklyn Bridge, zu Fuß dann drüber
[Fun fact am Rande: Also, entweder schwätzen die Menschen hier gerne andere an oder ich sehe aus wie ein Local oder auf meiner Stirn steht wie immer "Service und Dienstleistung". Noch keine dreihundert Meter von der U-Bahn entfernt und schon ham mich drei Menschen nach dem Weg gefragt! Zweien davon konnte ich sogar helfen! Und die dritten werden sich gewundert haben, warum der Local nicht weiß, wie's zur Freiheitsstatue geht...]
Toll. Echt ein krasser Anblick. Die ganzen Hochhäuser. Die Freiheitsstatue im Hintergrund. Toll!
Ach, das Wetter! Wie heißt das "Wenn Engel reisen"? I'm an angel! Also, das Wetter ist mega gut, blauer Himmel und Sonne! Und warm!! Ich muss dringend Schuhe shoppen, mit meinen Winterschuhen gehe ich hier ein!
Friday - I'm in love
Heute bin ich es gechillt angegangen. Es ist halb eins und ich fahre jetzt erst los! This is Urlaub!
Mama und Bernd laden gerade während ich das tippe zum Zwiebelkuchen mit Federweißer und feiern mit Freunden (die das mittlerweile auch schon wissen dürften, denn bei der Einladung haben sie es nicht explizit erfahren) ihren 10. Hochzeitstag. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! (Credit to Xander, von dem ich diesen Ausdruck habe)
Also, heute morgen habe ich von T (dem "Gastvater") schon wichtige Dinge über Spülmaschine, Waschmaschine, Müll, 911, Supermärkte und die hammer Kaffeemaschine (Foto folgt!) erfahren. T+V (="Gastmutter") + L ("Gastkind") fahren heute und ich bin ab dann mit F (= das Kind) alleine, heute war also last chance, solche wichtigen Dinge zu erfahren.
Ich erkunde jetzt weitere Teile von Manhattan, mal sehen, wo ich lande...
I made friends!
Okee, sie sind eher nur Bekannte. Und eigentlich hab ich auch ein bisschen Angst vor ihnen, wenn sie auf mich zulaufen (in meinem Kopf schreit es dann sofort "Tollwut!", was wahrscheinlich bescheuert ist; wer in NYC lebt ist wohl einfach per se nicht so schüchtern, egal wer oder was er ist).
Also, ich spreche von Eichhörnchen. Die liebe ich ja eh und stehe mit Freuden unter Bäumen und beobachte sie und stoppe auch in Berlin jede Joggingrunde oder Fahrradfahrt zur Beobachtung. Aber hier, Central Park: Alles voll davon und sie pesen [höre auf zu tippen und hebe die Füße: Das was gerade unter mir durchläuft is allerdings ne Ratte...] hier über die Wege und durch die Wiesen. Eben hat ein persönlicher Modellfreund für mich gepost und ich habe hammerharte Nahaufnahmen gemacht! Mit der großen Kamera, für diese Bilder müsst Ihr Euch also noch etwas gedulden.

Freund von dem Poser
Friday afternoon
Boah, war das ein schöner Ausflug!!
Is ganz witzig, weil ich dachte immer dieses ganze Central Park Gehype nervt aber hey - is echt cool hier. Der Kontrast mit den ganzen Hochhäusern im Hintergrund ist halt schon speziell.
Und dann: Alles voller Leute (aber nicht nervig) und irgendwie sind alle so gut gelaunt. Ich auch!
Mit meinem hot dog hab ich mich auf die Wiese in an den See gesetzt und einer Jazzkombo (drums, Bass, Posaune) gelauscht. Sonne, Aussicht, Jazz. Was will man Schöneres?! Dann spielen die Freunde auch noch 'Autumn leaves', und sorry, aber: Das Leben ist schön!! Auch der sonstige Trip durch den Park war nice:
Friday night. Time Square.
Mehr Beschreibung ist nicht nötig
Saturday - Brooklyn: streets of Williamsburg
Sunday. Chilling pancake breakfast

Lazy Sunday afternoon
Tja, besonders viel habe ich heute nicht gemacht. Ich habe stundenlang auf der Treppe für der Tür gesessen und gelesen, "Der Schwarm" von Frank Schätzing (Danke, Tine, für's Ausleihen!!).
Nebenbei habe ich passiv New York gesehen - so viele Leute sind an mir vorbei gekommen. Besonders die Schwarzen hier aus der hood haben gegrinst, gegrüßt oder "Perfect day for a book!" gerufen. Mega nett. Es sind wirklich alle total freundlich und offen und nett.
Also totales 'relax and watch the world go by' heute!

Sunday: Pumpkin and squash party!
Beim Abholen der Gemüsekiste von CSA (community supported agriculture) gab es auch einen uns unbekannten Kürbis: Acorn Squash, auf deutsch Eichelkürbis. Beim Rezepte Suchen habe ich gelernt, dass es ein "in den USA sehr beliebter Kürbis ist", nur Rezepte gab es kaum. Googlet man aber die richtigen (in diesem Falle englischen) Begriffe, gibt es eine Fülle an Rezepten. Ich habe zum Abendessen ein best of aller Rezepte gemacht und mir selbst was überlegt und es war delikat ;-) Besonders diese Darreichungsform hat's mir angetan! Vorher haben F und ich noch im grocery um die Ecke einen Kürbis gekauft und geschnitzt.
Active Monday morning!
Montagmorgen! Welcome fresh week! Ich habs mir gestern vorgenommen und ich habe es heute umgesetzt - ich war joggen! Nicht besonders weit und nicht besonders schnell (aber für zwei Monate kein joggen, drei Wochen grundsätzlich kein Sport und noch Resterkältung trotzdem ok) aber hey - jeder gelaufene Schritt ist ein guter Schritt! Und ich bin auch stolz, dass ich meinen Allerwertesten überhaupt auf die streets of Brooklyn bewegen konnte.
Bei mir isses aber so: Halte ich einmal an, fällt es mir immer schwerer, weiter durchzuhalten. Und Blicke auf die Karte und Fotos haben mich gestoppt, Ampeln taten ihr übriges. Bin aber trotzdem stolz.
Außerdem habe ich Brot gebacken! Meine erste Frage aus der Rubrik "Was muss ich alles in und ums Haus kennen und wissen" war nämlich die Frage nach dem Bäcker, wo das hammer hart leckere Brot herkam, das im Brotkasten lag. Aber T hat nur den Kopf geschüttelt und von dem miesen Brot berichtet, dass es hier gibt (Vergleich Holland, Spanien, Italien... naja, überall quasi. Wir Deutschen und unser Brot halt) und auch, dass er sich daher angewöhnt hätte, selbst zu backen. Und er hat mir das Rezept verraten und heute war Premiere. Keine Ahnung, wie's schmeckt (F wird es zum Nachmittagssnack testen, bin gespannt auf ihr Urteil...), aussehen tut es ganz gut.
Ich bin übrigens gerade auf dem Weg nach Manhattan, die Highline steht auf dem Programm. Und später bin ich mit F verabredet und wir fahren mit der Fähre nach Staten Island.
Monday - The Highline
Danke, Sandra, für den echt super Tipp!
Monday night - dinner at China Town
Heute bin ich ewig nicht aus dem Haus gekommen. Ich weiß gar nicht, was ich so lange gemacht habe... Wobei: 1,5 h telefonieren, ewig lesen und Unmengen Brot essen. Das Brot ist so gut geworden! Schmeckt wie das von T.
Als ich dann endlich los wollte, hats geregnet. Aber egal, ich bin trotzdem gegangen. Und das Wetter blieb auch den ganzen Tag so seltsam: Es hat immer wieder ganz doll geregnet, aber nur wenige Minuten. Und warm war es trotzdem weiterhin.
Heute war ich also in Soho. Und bin dort so etwa jede Straße abgelaufen, die es gibt und habe mir alles angeguckt. In Geschäften war ich aber quasi gar nicht; Prada, Gucci und Co sind dann eher doch nicht so meins.
Doch, in einen Geschäft war ich, da brauche ich aber noch Beratung vor dem Kauf: @Andy - 8 Paar happy socks für 48$ - Wucher oder machen??
Hier die Soho Eindrücke:
Ganz vergessen:
Erstens hab ich heute Karl Lagerfeld gesehen. Saß in Soho auf ner Bank.
Zweitens hab ich doch was geshoppt:

Wednesday

Wednesday über Tag
Heute hab ich viel gemacht, was ich nicht vorhatte und alles war cool! Und: Ich liebe die Rush hour!!
Also, ich wollte zur Grand Central Station fahren. Was ich von meiner Internetrecherche "20 must seen spots in NY" und auch von Sandras Tipps habe. Ich gestehe: Von selbst wäre ich da nicht drauf gekommen.
'Dummerweise' (weil hat sich ja dann als gut herausgestellt, wie Ihr gleich lesen werdet) bin ich ausm Haus raus und in die falsche Richtung gelaufen. Und zwar nicht, weil ich doof bin, sondern weil es in diese Richtung zum A-train geht, unsere Standardlinie
[mal ein Exkurs zu den U-Bahnen. Erstens sind sie natürlich toll und viel und man kommt überall super hin. Und ich finde sie auch viel sauberer und ordentlicher, als mir im Vorfeld berichtet wurde. Und es ist so, man braucht ein Ticket, um den U-Bahnbereich überhaupt betreten zu können. Und vor diesem Eingang sitzt auch fast immer ein Mensch. Also, ich fühle mich save! Zweitens haben die hier eine geile Ordnung: Es gibt langsamere Züge ("local"), die an jeder Station der Linie anhalten und es gibt schnelle Züge ("express"), die nur an definierten Haltestellen anhalten. Das kann auch mal zwei nebeneinander sein, wenn es downtown Manhattan is oder die Stationen wichtig oder Umsteigebahnhöfe sind, es kann aber auch sein, dass drei Stationen "übersprungen" werden. Und je nachdem, wo Du hin willst, steigste dann halt ein. Und das beste ist, dass 'unsere' Station (Nostrand Avenue) eine schnelle Haltestelle ist und auch noch vom A-train, der quasi überall in Manhattan hinführt. Also total perfekt. So hab ich gestern von Soho bis zur Nostrand nur 17 Minuten gebraucht, ca 30 sind es bis zum Central Park. Deluxe also. Das einzige, was bei diesem U-Bahnkram doof ist und nervt und meiner Meinung nach nach Verbesserung schreit: Die Stationen heißen manchmal gleich. Also, beispielsweise als ich Freitag zum Supermarkt gefahren bin, hab ich vorher auf Google maps geguckt, welche U-Bahn in der Nähe ist - Bergen Street. Easy. Also bin ich bis Bergen Street gefahren, ausgestiegen und habe den Supermarkt gesucht. Erfolglos. Die Bergen Street neben dem Supermarkt ist nämlich eine ganz andere Linie und über 1,5 km von der anderen Station entfernt...]
und ich 'aus reiner Gewohnheit' (darf ich das nach fünf Tagen schon sagen?) Richtung A train gelaufen bin. Schon aufm Weg habe ich gemerkt, dass ich ja eigentlich mit ner anderen Linie, die - welch Wunder - am anderen Ende der Straße liegt aber trotzdem auch Nostrand Avenue heißt, fahren wollte. Aber da ich nun mal schon auf dem Weg downhill war wollte ich nicht uphill zurücklaufen. Und, wie gesagt, der A-train fährt ja überall hin. Also auch zu Fulton Street, und von der aus kann man umsteigen gen Grand Central.
Beim Umsteigen habe ich aber Schilder zum 9/11 memorial gesehen und dann bin ich erst mal dort hin. Lest den Text vom Baum, das ist krass!
... das ist mir heute über Tag eh schon aufgefallen und hier sieht man es deutlich: New York bietet sich an für Hochkantfotos ;-)
... immer noch Wednesday
Neben dem 9/11 memorial war ein kleiner Park, da habe ich mich kurz hingesetzt. Solche Parks sind (ich verallgemeinere jetzt, obwohl ich noch nicht alle gesehen habe; aber sicherlich schon an die zehn, eine Anzahl, die Annahmen zulässt) immer total ordentlich, hübsch und gepflegt. Und es gibt ganz viele Sitzgelegenheiten, die auch rege genutzt werden, besonders zur lunch time, wenn dort gekaufte oder mitgebrachte Dinge in der Mittagspause verspeist werden. Und was mir zudem noch positiv auffällt, sind die Hinweisschilder. Die sind Verbotsschilder, aber irgendwie finde ich ihren Tonfall freundlich und oft geben sie auch Erklärungen. Also verstehe ich als Benutzer nicht nur 'Äh, ich darf hier nicht hin' sondern 'hier wurden gerade frische Grassamen gesät und wenn ich jetzt drüber trample, is alles dahin. Zum Glück ham sie's abgesperrt und mir Bescheid gegeben!' Es mag am Urlaubsmodus liegen, aber ich denke das schon die ganze Zeit (also an die zehn male ;-)...).
Und als ich im Park fertig war, hab ich auf google maps gecheckt, wo ich mich befinde. Und gesehen, dass die Wall Street ja nur einen Katzensprung entfernt ist und da war ich ja auch noch nicht.
Also, Wall Street. Von dem Symbol der Wall Street, diesem Bullen gibt's leider nur komische Bilder - aber sie zeigen Euch, was für ein beliebtes Fotomotiv es ist ;-) Ansonsten ist das Financial Destrict - krass. Verdammt viele verdammt hohe Häuser. Man kann den Kopf gar nicht so weit in den Nacken legen, dass man alles sieht. Google maps hilft einem netterweise auch hier bei der Orientierung, ich füge einen Screenshot ein, der ziemlich gut darstellt, wie es dort aussieht.
Dann habe ich in der Nähe kurz in einem Park gesessen (ja, ich sitze oft irgendwo rum) und mein Blick fiel auf "National Museum of the American Indian" und "Eintritt frei". Also bin ich natürlich da rein.
Danach ging's dann endlich zur Grand Central, wie eigentlich geplant. Und was soll ich sagen: Der hammer! Ganz ganz ganz toll! Die Fotos zeigen es nicht annähernd... Es ist eine riesige Halle, total hoch, unheimlich prunkvoll und wirklich toll. Die Decke! Die Lampen! Die Verschnörkelungen überall! Die Treppen! Überwältigend! Ich war echt richtig sprachlos.
Und dann natürlich rush hour - alles voller Menschen.
Danach bin ich draußen etwas rumgelaufen, von der 44th Straße an gen Norden. Und kreuz und quer. Und, erwähnte ich schon, dass ich die rush hour liebe?! Alles voller Menschen, die von A nach B gehen, die ersten, die zum after work drink zusammenstehen, Leute, die heim wollen. Ich finde es nicht gestresst, sondern höchstens zielgerichtet.
Ich bin dazwischen mitgeschwommen, hab mal ein Päuschen gemacht und meine mitgebrachte Stulle und Apfel gegessen, denn ich hatte Zeit und wollte die Dämmerung abwarten, und mich ansonsten von der Menge treiben lassen bis zur 60. Straße Ecke 2nd Avenue. Dort fährt eine Seilbahn ab zur Roosevelt Island (einziger zweiter geplanter Punkt).
Da sprechen die Bilder wohl für sich :-) sowohl die aus der Seilbahn als auch die von der Roosevelt Island runter. Alles in allem - ein sehr erfüllter Tag, ich muss sagen, es ist unheimlich toll hier und ich genieße jeden Tag!! (- und nach dem hier kam ja noch Heimfahrt, kochen und Abendessen mit F sowie Karaoke Session danach!).
Donnerstag.
Lustig, heute ist wie gestern: Eigentlich wollte ich nur einkaufen gehen und vorher zum Adidasladen und dann kam alles anders...
Um kurz nach neun war der Brotteig bereits am gehen und ich abfahrbereit. Dann hab ich aber gesehen, dass der Adidasladen erst um zehn aufmacht. Dann hab ich mich noch ein bisschen verdullt, Überweisungen getätigt, abgespült. Und dann war's schon so spät, dass das Brot eigentlich schon in den Ofen gekonnt hätte. Und ich bin ja noch Neuling im Brotbackmilieu, ich wusste nicht, ob ihm das vielleicht schadet, wenn er zu lange geht... Also Brot in die Form und in den Ofen. Währenddessen Telefonat mit der Anni, das war sehr schön und auch nötig. Dann Telefonat mit Mama und Bernd (endlich, wir hatten bisher nur kurz gesprochen, weil das nicht so richtig funktioniert hatte). Tja, und wie's so ist, die Zeit rennt beim Nichtstun, um halb eins bin ich erst los.
Hier angekommen (drei Stationen Richtung Manhattan, ich bin jetzt in Brooklyn Heights) fand ich es doof, direkt zum Adidasladen zu rennen, und es kam wieder eins zum anderen: Hier ein Einkaufssträsschen, dann weiter zu der Kirche hier (ich hab leider keinen Eingang gefunden, aber krass, dass die U-Bahn direkt daneben runter geht), und dem hübschen Haus da und auf einmal sind es nur noch ein paar hundert Meter bis zum Brooklyn Bridge Park und ner hammer Aussicht auf den East River und Manhattan sowie die Brooklyn Bridge. Und hier sitze ich nun.
Donnerstag Abend Spaziergang - Streets of Brooklyn: Dumbo
Dumbo will, glaube ich, so cool wie Soho sein. Da habe ich ja schon gelernt, dass es South of Houston Street heißt (deswegen gibt es auch Noho...). Dumbo steht für Down under the Manhattan Bridge overpass und soll ein junges, trendiges, künstlerisch angetouchtes Szeneviertel sein. Joa, mensch. Mir war es etwas zu 'made', so als hätte jemand versucht, ein junges, trendiges... Viertel zu erschaffen. Aber so was passiert halt normalerweise und wird nicht gemacht. Es ist alles sehr hübsch aber sieht n bisschen aus wie Disneyland.
Für einen Abendspaziergang war es trotzdem nice. Und die Aussicht auf Manhattan - an der kann ich mich gar nicht satt sehen!
Fun facts: 1) Ich war heute wo das zweite mal!! Beim Spaziergang heute Mittag bin ich am Ende an der Stelle rausgekommen, wo ich zur Brooklyn Bridge das erste Mal lang gelaufen bin. 2) Auch NY ist nur ein Dorf. Ich habe heute Leute das zweite Mal gesehen!! (Nein, es war nicht Kaan, sondern eine Schwarze mit blauen Haaren (deswegen bin ich mir auch so sicher...)) 3) Ich wurde schon wieder zwei Mal angesprochen heute rund um die Brooklyn Bridge und ich glaube, ich weiß jetzt, warum: Ich sehe aus wie ein Local, weil ich alleine unterwegs bin! Alle Touris außer mir gibt es nur im Rudel...
Friday.
Joggen: Ich starte immer später, werde dafür aber auch immer schneller. Trotz Ampeln und squirrels. Im Bild: ein schwarzes Exemplar.
Krasse Sache: Habe gerade rausgefunden, dass unsere Straße 1.800 Hausnummern hat und 5,7 km lang ist!!!
... still Friday...
Ich habe das Kind von der Schule abgeholt. Nicht, weil das nötig wäre, sondern weil ich das gerne mal sehen wollte. Und ich glaube, sie fand's auch süß, mal abgeholt zu werden. Und weil der Tag vorher mir joggen und Apfelkuchen backen schon wieder so schnell rum war, habe ich bis zwei auch vorher nix anderes gemacht. Wobei das ja auch nicht nix ist... Besonders Apfelkuchen backen war ein kleines mathematisches Abenteuer: Ursprünglich wollte ich ein amerikanisches Rezept nutzen, auch um was Neues kennenzulernen und auch, um mir das ganze Umrechnen zu sparen. Aber dann habe ich erstens gecheckt, dass der Standardapfelkuchen bei denen ein gedeckter ist (also Boden in Form und Rand, Apfelpampe rein und ein Teig als "Deckel" --> wie der warm apple pie aus 'American Pie' eben) und da hatte ich keinen Bock drauf, außerdem habe ich nach intensivem Studium inklusive Übersetzungen (Koch-/Backvokabular ist halt doch auch Fachvokabular; oder wisst Ihr, was 'Rührteig', 'sieben' oder sowas heißt?) gerafft, dass teilweise ein Fertigteig verwendet wird. Und ich muss nicht was selbst backen, um dann doch was Fertiges zu nutzen, was ich außerdem auch nicht im Haus hatte.
Also, doch ein deutsches Rezept. Es sind ausreichend Umrechnungstabellen in der Küche vorhanden (Celsius - Fahrenheit, ml/mg - Cup) aber tricky war es trotzdem: Mein Rezept aus dem Internet war für ein Backblech, ich wollte aber eine runde Form nutzen. Also habe ich die Mengen halbiert (besonders toll bei 130 von etc) und anschließend in cup übersetzt. Dieses cup-Abgemesse finde ich aber total nervig und dementsprechend ungenau war ich auch. Zwischendrin habe ich mir dann noch überlegt, dass ich die eckige Form nehme, die etwas größer ist und spontan entschieden, 2/3 des ursprünglichen Rezept zu nutzen (es warn 4 Eier drin, ging also). Aber als der Teig in der Form war, fand ich es zu wenig, sodass ich noch mal das verbleibende 1/4 alleine nachgemacht habe... Der Teig (batter übrigens) hatte dann ne ganz andere Farbe als das restliche 3/4... Also, es war aufregend, und ich war ganz schön ängstlich, ob es schmeckt ;-) Aber: happy end, der Kuchen ist mega lecker!
Zur Schule bin ich übrigens gelaufen, ne gute halbe Stunde durch die neighborhood, ich hatte ja eh noch nix gemacht an dem Tag...
... Friday night: Moma!
Eins der wichtigsten Museen der Welt, erwähnt in jedem Tipp und Reiseführer, da war klar, ich muss da auch hin. F wollte auch mit (ihr eigener Vorschlag!), also war klar, wir machen das irgendwann nachmittags. Und (danke, Nadine!) ich hatte gelesen, dass Freitag Nachmittag der Eintritt frei ist.
Wir haben uns leider auf dem Weg ein bisschen verfahren... Der Bus in dem wir saßen, fuhr nicht da hin, wo ich dachte... Aber das war trotzdem nett: Wir saßen ganz hinten, und da war der Motor total laut. Und kennt Ihr das, der Staubsaugerlärm inspiriert mich auch manchmal zum singen, also ham wir irgendwas gesungen. Und beim Aussteigen hat ein Typ gemeint, wo wir auftreten würden ;-) Als Dank hat er uns gleich erklärt, wie wir dahin kommen, wo wir hin wollen. Denn - wir wollten gerne mit der U-Bahn über die Brooklyn Bridge fahren!
In Manhattan dann ist es jedesmal wieder geil, auszusteigen. Besonders im Zwielicht. Siehe Fotos.
Moma itself. Joah. Ich finde auch hier, dass es gehypt ist. Ich stehe aber auch nicht sooo auf moderne Kunst. Weder gefallen mir 4x2 Meter Leinwände in rot mit einem weißen und zwei gelben Strichen noch Bilder bei denen daneben stehen muss, dass sie Kunst sind und nicht vom örtlichen Kindergarten...
Einiges war aber schon sehr hübsch, siehe meine Auswahl gleich folgend. Besonders die Storys dazu: Höchst interessant. Bei Van Gogh finde ich die Menschenmassen witzig. Es war halt grundsätzlich schon recht voll. Aber für Eintritt frei statt 25 Dollar lasse ich mir das gerne gefallen. Und das Gebäude an sich ist ein Kunstwerk an sich. Wir haben uns andauernd verlaufen...
Am Ende sind wir noch in den 5. Stock zur Wechselausstellung, Thema "Is Fashion modern?". Und die war der absolute Hammer!! Ich bin so begeistert, ich überlege, nächsten Freitag noch mal hin zu gehen. Die Entwicklung des BH und Unterwäsche (von bedeckend zu einengend zu Wonderbra), das Kleine Schwarze von Coco Chanel, der indische Sari, der es in Indien geschafft hat, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden, also heute noch von modernen Frauen getragen wird. Aber auch die Entwicklung von Adidas Turnschuhen, Nike Uhren, NY Mützen and things like that. Museumslike steht auf der Beschilderung auch, wo das jeweilige Ausstellungsstück herkommt, was ich mehrfach sehr lustig fand, siehe Fotos. Ich überlege, das Begleitbuch zur Ausstellung zu kaufen, da ich wirklich total angetan bin davon, wie es Kultur, Zeitgeschehen etc darstellt!
Abschließend gab's noch den Blick auf diefamous Eislaubahn unterm Rockefeller Center
Samstag am Meer - Coney Island
Warum es allerdings Insel heißt, ist mir ein Rätsel, es ist einfach der untere Teil von Brooklyn.
Aber wirklich sehr schön!!
... Außerdem kann man nicht behaupten, dass ich hier nix erleben würde: Ich war heute bei der Polizei und bei der Feuerwehr. Keine Sorge, nix passiert, allen geht es gut.
Die Geschichte (die ich Euch diesmal erzählen werde) war wiefolgt: Als ich gerade am Strand lang gelaufen bin, spricht mich ein Mann an. Erst dachte ich, dass ich das Englisch mal wieder nicht verstehe, aber es waren gar keine englischen Worte, es klang eher wie russisch. Und derer Worte gab es viele, mit einem ganzen russischen Schwall hat er auf mich eingeredet. Zum Glück hat er irgendwann aber auch in den Sand neben sich gedeutet und ich hab ihn verstanden. Da lag eine Möwe mit gebrochenem Flügel und er wollte, dass ich irgendjemanden anrufe (denn ich hab ein Handy und spreche die Landessprache - schon wieder einer, der mich für nen local hält...). Aber wen bitte ruft man denn an bei ner verletzten Möwe?! Der Gedanke war noch nicht zu Ende gedacht, da kam die nächste dazu, die russisch auf mich eingeredet hat: Eine russische Alte, wie aus dem Buche. Die hat sich gleich mal auf die Möwe gestürzt und wollte sie fangen, die Möwe hat sie erst mal gebissen und hat dann versucht, abzuhauen. Und das war echt herzzerreissend! Der Flügel stand ganz krotesk ab, hing so halb über ihr drüber und sie konnte deswegen auch kaum das Gleichgewicht halten und auf keinen Fall fliegen und eigentlich auch nicht laufen. Ich habe dann gesagt (die Alte konnte ein wenig Englisch), dass ich vor zur Strandpromenade laufe und mich erkundige. Der Barkeeper hat mich zu seinem Kollegen, der Kollege zur Kassiererin, die Kassiererin zur Polizei geschickt... Ich rufe doch nicht 911 an wegen ner Möwe?! Aber die police station wäre um die Ecke, da könnten wir hinlaufen. Ich zurück zum Strand, da is mir der Typ, die Alte mit der Möwe im Arm und ein weiteres Pärchen, das auch kein englisch konnte, schon entgegen gekommen. Das Pärchen hat gerade die Auskunft dran gehabt und mit Freuden an mich weitergegeben, weil ich ja englisch kann. Nach dem verbinden mit irgend einem animal help Dingens (es war windig und außerdem gab's um mich herum eine laute russische Diskussion) hieß es aber leider "We are temporarily not available. Please visit our website under www..." Okay, also doch Polizei. Die Alte war mittlerweile alleine und ich fühlte mich - der Möwe wie der Alten gegenüber - verpflichtet, mitzukommen. Also sind wir - ich immer noch barfuß - zur Polizei getappt. Vollkommen strange Situation. Wie in nem komischen Film, eine total unwirkliche Situation. Die Polizei hat uns gesagt, sie könnte uns nicht helfen. Die weibliche Police Officer am Eingang musste sich aber ganz schön gegen die Alte behaupten, die mehrfach einfach trotzdem rein wollte und parallel noch Diskussionen mit nem anderen Police Officer angefangen hat. Ich fühlte mich mehrfach genötigt zu erwähnen, dass ich die Alte auch erst bei der Möwe kennengelernt habe und ich nicht erwartet hatte, dass sie uns die Möwe jetzt abnehmen. Finally haben sie uns empfohlen, zur Feuerwehr zu gehen, die wäre direkt die Tür nebenan.
Bei der Feuerwehr ist ja nicht so viel zu tun, wenn's gerade nicht brennt oder ne Katze vom Baum zu holen ist. Die Garage war also drei Feuerwehrautos breit offen und direkt haben sich ein Dutzend firemen um die Möwendame und mich versammelt. Nein, auch sie könnten uns nicht helfen oder die Möwe abnehmen. Dann waren sie aber doch total hilfsbereit: Einer hat bei nem Tierarzt angerufen, aber erfahren, dass nur der Notarzt in Manhattan das Tier annehmen könnte ("Brrring Mann-hä-tön?!" Zitat Möwenfrau). Der andere hat einen Kollegen angerufen, der zwar gerade frei hatte, sich aber privat mit Vogelvieh beschäftigt [charmant habe ich "der sich privat mit vögeln beschäftigt" umschifft!]. Und die ham irgendwas arrangiert, dass wir die Möwe da lassen können. Die kam dann in einen Pappkarton, die ein junger fireman angebracht hat. Vorschlag Nadia: vielleicht ein paar Luftlöcher rein? Antwort fireman: Du willst ne air-conditioning in der Box? Was noch? Möwensauna, Möwenwellness?! Seine Kollegen haben ihn dann aber überzeugt, dass das ne schlaue Idee war, also Löcher in den Kasten, und Möwe aus den Armen und Kapuze der Möwenfrau genommen (aber eigentlich pfiffig von ihr: Sie hatte eine Kapuze an der Jacke, die man mit einem Reißverschluss abmachen konnte und da hat sie die Möwe drin transportiert) und möglichst sanft ein ein Tuch und in die Kiste gepackt. Mit "Thank you"s meinerseits und" God bless you"s von der Möwenfrau sind wir dann von dannen gezogen. Auf dem Weg hat sie mir dann noch erzählt (ohne Aufregung war das Englisch ganz verständlich), dass sie die Möwen jeden Tag füttert. Und jetzt scrollt noch mal nach oben zu den Fotos, wo jemand die Möwen füttert (Stunden vorher von mir fotografiert) - ja, genau, das ist sie. Spooky, oder?
Leben gerettet - check.
Vokabel des Tages: seagull.
Lazy and rainy Sunday.
Nothing to tell. Doch! Ich war in der Kirche heute Morgen und es war toll!
Montag: Ellis and Liberty Island - Freiheitsstatue
Eigentlich sollte es am Montag regnen und ich wollte ins Museum. Doch das Wetter war morgens super, also hab ich spontan meine Pläne geändert und bin zu Ellis Island gefahren. Das wollte ich eh unbedingt noch machen. Es war toll und interessant; doch irgendwie war ich nicht so gecatcht, wie ich es erwartet hatte. Komisch. Mag aber an mir liegen.
Auf Ellis Island sind Unmengen Einwanderer angekommen, rund um 1850 - 1920 mehrere Tausend am Tag. Und insgesamt 9 Mio aus Nordeuropa! Die Immigrants wurden dort durchgecheckt. Sind sie gesund, wissen sie, wo sie hin wollen, haben sie Geld für ein Ticket etc. Ca 1 % wurde wieder zurück geschickt. Die Einreise in die USA war also offensichtlich schon immer ziemlich schwierig. Viele kamen nur mit den Kleidern, die sie am Leib trugen.
Ich habe eine free tour mitgemacht und der Park Ranger, die die Tour gemacht hat, war wirklich toll! Man sieht sie auf dem einen Foto, die, die aussieht wie ein Pfadfinder. Sie hat uns mit eingebunden und gefragt, wo wir herkommen, und ob wir Migranten in der Familie hätten und hat uns so mitgenommen in die damalige Zeit, das wir den Ablauf der Immigrants richtig nachleben konnten.
Abends ist das Kind noch nach Manhattan gekommen und wir haben einen Spaziergang durch South East Manhattan sowie über die Brooklyn Bridge gemacht. Und der Ausblick auf die Skyline bleibt einfach so toll, wir können uns beide nicht satt sehen daran!
Dienstag.
Großer Shopping Tag!!
Ich wollte gerne Chucks kaufen (Converse... All stars... Irgendwie haben die viele Namen. Schuhe halt). Und in diversen Geschäften habe ich schon viele krasse Paare gesehen. Und auch ein Outlet gefunden für die. Und ein paar Tage überlegt, ob ich da hin fahren soll, denn es ist oben in Queens und ca. eine Stunde weg. Aber gestern habe ich mich dazu durchgerungen. Im Endeffekt war's auch nett, denn ich musste die 7 nehmen und die ist eine Hochbahn, also gab's aufm Weg auch noch was zu gucken.
Naiv wie ich bin, dachte ich, so weit außerhalb und weg vom Schuss gibt's bestimmt nix. Eher so wie Marzahn (auch oben rechts), nur Wohngegend und fertig. Weit gefehlt! Als ich ausgestiegen bin, war mein erster Eindruck, dass ich auch überall sonst, mitten in Manhattan oder Brooklyn sein könnte. Zweiter Eindruck: Huch, ich kann ja gar nix lesen! Queens scheint fest in asiatischer Hand zu sein! Ich hatte davon gelesen, dass der asiatische Anteil hier immer größer wird und Chinatown schon längst Little Italy eingedrängt hat (sie liegen nebeneinander) und dass es auch andere rein asiatische Viertel gibt. Und jetzt weiß ich, wo!
Der Laden und seine Nachbarn warn auf jeden Fall die weite Anreise wert: Nadia im All Star Himmel! Teilweise hatte ich zehn Paar um mich rumstehen, die Leute haben mich schon angesprochen... Leider habe ich vergessen, in dem Laden ein Foto zu machen. Ich habe mich dann für eine Anzahl Schuhe im mittleren einstelligen Bereich entschieden und bin glücklich raus - und nebendran bei Nike wieder rein. Die Schuhe waren schon günstig (vom auf dem Preisschild notierten Preis von 30 Dollar, was schon günstig gewesen wäre, gingen noch mal 40 % runter, sodass ich teilweise 18 Dollar, also umgerechnet 15 Euro, für ein Jahr Paar bezahlt habe!!), aber hier war's noch krasser! Ich kauf mir manchmal Marken Sportklamotten zur Belohnung, deswegen weiß ich, dass man für eine Nike Shorts gerne mal 20-40 Euro ausgeben darf. Und ich habe pro Shorts oder Top 5 Dollar, also 4 Euro irgendwas ausgegeben!! Nach Nike gings dann noch zu Adidas... In Summe habe ich schon Geld ausgegeben. Aber ich freu mich voll, denn viele der Sachen (zB Adidas Jacke) wollte ich schon immer mal haben, es war mir aber immer zu teuer. Shoppoholic Tuesday!
Jetzt krasser Themawechsel: Aufm Heimweg meinte F, sie hätte gehört, es wäre was in der Stadt passiert. Und dann kam auch schon die erste SMS vom Rick, ob bei mir alles ok wäre. Parallel dazu kam die Eilmeldung von der Tagesschau. Uns ist nix passiert, wir waren in Brooklyn bzw. shoppen. Danke für Eure ganzen Nachfragen! Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Euch komisch gefühlt habt; ich mich auch ein wenig: Wir hatten eigentlich vor, kurz danach zur Halloween Parade zu fahren, das wäre in der Nähe gewesen (schon ein paar paar Blocks entfernt, aber für NY Verhältnisse trotzdem nah). Wir sind dann auch zu Hause geblieben bzw. zum Halloween feiern Burger essen gegangen. Und verkleidet haben wir uns einfach trotzdem!
Mmh, übrigens, der Halloweenkürbis... Mit dem waren wir etwas früh dran. Er hat halloween nur knapp überlebt...
Wednesday.
Also, ich will nicht sagen, dass mir langweilig wird. Und ich will auch nicht sagen, dass ich schon alles gesehen habe. Aber was zweiteres angeht, es sind die nächsten Tage schon fix ein paar Sachen geplant...
Und sonst habe ich eine "to do/see" Liste. Und da steht noch "Bronx" und "Harlem" drauf. Ersteres spare ich mir glaube ich. Bronx klingt zwar mega gut (das Wort kann man so schön von unten hochrotzen), aber ich glaube, da is nix Großartig zum gucken, und nur um dagewesen zu sein, muss ich da auch nicht hin. Also Harlem. Und, was soll ich sagen: Sieht auch nicht anders aus als Brooklyn! Also, ich dachte, die Häuser oder whatever müsste sich von Viertel zu Viertel unterscheiden... Ich merke doch auch, wenn ich von der Mitte in'n Wedding fahre?! Wobei, doofer Vergleich. Mitte = Manhattan, und Manhattan unterscheidet sich auch von allem. Also habe ich nur ein paar Straßenzüge und besonders schöne Häuser angeguckt (es ist sehr sauber gewesen in den Straßen, in denen ich war!), eine Stunde unterm Baum gestanden und mit der Babsi telefoniert (unterm Baum war viel wifi). Dann bin ich Richtung Wasser (west side, also Hudson River) gelaufen, aber nah am Wasser war ne Straße. Egal, der Park davor war sehr hübsch. Und voller Eichhörnchen!! Suchbild, wieviele squirrels seht Ihr auf dem Bild? Sieben sind es! Hach, die sind so goldig, ich könnte denen ewig zugucken! Mmh, den Konditional zu verwenden, war eigentlich nicht richtig...
Zum Abschluss der Tour war ich noch die Columbia University angucken. Himmel, ist das ein riesiges Gelände!
Wednesday night
Ein weiterer Vorteil meines langen Aufenthalts ist ja auch, dass ich bestimmte Dinge in Anspruch nehmen kann. Zb der freie Eintritt im Moma (wäre ich Samstag bis Donnerstag da, würde mir der freie Freitag gar nix bringen). Oder auch, was ich heute mache (wobei man das auch machen könnte, wenn man kürzer hier ist, aber ich will mich jetzt trotzdem drüber freuen!). Heute morgen bin ich zu einem Ticket Office gegangen, in dem Tickets für den selben Abend günstiger zu kaufen sind. Und deswegen fahre ich jetzt gerade zum Broadway und gehe in Miss Saigon!
... Heimfahrt
War das schön! Herzzerreißend! Ich musste bitterlich weinen (Wie gut die Gu mich kennt!) Ich kannte den Inhalt vorher nicht und was soll ich sagen... schluchz...
Thursday.
Ok. Was soll ich sagen? Ich wollte erst nicht hin! Und jetzt?!
Ich denke, The Met (Metropolitan Museum of Art) das ist das tollste Museum, in dem ich je war! Zum Glück ham se jetzt zugemacht... Nach 4,5 Stunden bin ich so fertig, abgefüllt und SO nicht mehr aufnahmefähig...! Aber sonst wäre ich noch geblieben. Ich wäre auch bald mit allem durch gewesen, nur noch ca zwei Wochen hätte ich gebraucht... ;-) Also, nach einer Stunde durchschlendern (also vielleicht bei jedem zwanzigsten Stück mal stehen bleiben) hatte ich ca 10 % der unteren Etage gesehen!! Es gibt eigentlich alles: Skulpturen und Gemälde, modern, alt und saualt aus den USA, Süd- und Mittelamerika, Australien und Ozeanien, Japan, Asien, Afrika Europa, römisch und Egypt times. Will sagen: aus der ganzen Welt.
Es war total fascinating, allumfassend und wirklich toll. Und viel zu groß. Ich sollte eigentlich morgen noch mal hingehen. Und Samstag. Und Sonntag. Ich mein, im Prado war ich, glaube ich, fünf oder sechs mal. Naja, in Madrid hatte ich auch mehr Zeit... Also schade, dass ich The Met heute erst entdeckt habe (und danke, Kati, für den Tipp! Und Mist, Du hast auch geschrieben "mindestens einen Tag"... Aber ich hab heute morgen getrödelt und telefoniert und in der Sonne gesessen. Denn ich dachte ja, ich finds eh doof und gehe nur hin, weil man es gesehen haben muss...).
Eine Fotoauswahl an der man sieht, dass es wirklich alles gibt:
3rd Friday 4 days to go
Oh nein! Das Ende meines Aufenthaltes naht! Und dabei habe ich doch gerade verstanden, wie die Straßennamen funktionieren (das oben soll auch eine Anlehnung sein; mein nächstes Ziel liegt zum Beispiel 11 W 53rd St, das ist zwischen 6th and 7th Street...)
Aber mmh, ich habe mich heute zwei mal verfahren! Das erste Mal seit ich hier bin. Naja, und dann direkt zum zweiten Mal, eben. Jetzt sitze ich gerade im train in die finally richtige Richtung. Ach, falls Ihr Euch das eh schon gefragt habt, wann ich den ganzen Kram immer schreibe: Meistens in der Bahn, das geht sich perfekt aus.
So, für die letzten Tage habe ich überlegt, was ich noch nicht gesehen habe. Und dabei geholfen hat mir die Technik. Denn ich habe immer GPS an (super für Google Maps; mit dem "arbeite" ich hier eh sehr erfolgreich zusammen. Das, was ich zu Hause gar nicht mag, nutze ich hier mit Freude: GPS zur Orientierung, Google maps in der offline Variante (es gibt hier echt viel WiFi, aber eben auch nicht immer), und ich habe mir so besondere Orte gespeichert, damit ich weiß, wo ich hin will und damit ich nicht zufällig an irgendwas vorbei laufe (zum Beispiel an dem LOVE, dem Pendant von HOPE vom Time Square). Echt super praktisch und hilfreich!) und bei meinen Fotos eingestellt, dass es denn Ort speichern soll. Eigentlich dachte ich dann nur, dass unter dem jeweiligen Foto neben Datum und Uhrzeit eben auch noch "Brooklyn, New York" steht, aber dann habe ich zufällig gesehen, dass man sich dazu auch einen Stadtplan anzeigen lassen kann (siehe Screenshots). Ziemlich cool und ich hab ziemlich viel gesehen, finde ich. Alle Orte hat's aber nicht, an denen ich war. Entweder hab ich da kein Foto gemacht oder aber ich war drinnen und GPS ging nicht (wie in der Central Station). Ja, und wo ich eben noch nicht war, war das East Village und deswegen war ich da heute. Und ich bin froh, dass ich dort war! Such a nice neighborhood! Ich bin einfach nur kreuz und quer durch die Straßen gelaufen, hab im Park ein Panini gegessen und das Viertel in mich aufgesogen.
... danach bin ich wirklich noch mal ins MoMA in die Fashion Ausstellung. So interessant! Leider habe ich aber wieder nur die Hälfte geschafft... Ich hatte zwei Stunden dafür eingeplant, was irgendwie zu wenig war. Ich hab eigentlich das gleiche von letzter Woche noch mal angeguckt und die zweite Hälfte wieder nicht geschafft... Aber ich hab auch jedes Wort von den Beschreibungstexten gelesen. So mega interessant. Mir war nicht klar, welche Innovationen hinter Mode stecken... Und damit meine ich nicht 'nur' das Design, sondern auch den Schneid, etwas gänzlich neues zu machen oder auch die Wissenschaft, die hinter manchen Dingen steckt (Gore Tex zum Beispiel... ein vollkommen neues Material. Übrigens heißt der Erfinder Gore, wusstet Ihr das? How famous... Ich will auch nen Nadiastoff!); auf die Idee zu kommen, Plastik so zusammen zu mischen, dass ein wasserabweisendes, luftdurchlässiges, leichtes Material entsteht, muss man ja auch erst mal kommen. Oder an nen Pulli ne Kapuze dran zu nähen. Oder von der ersten Mondlandung inspiriert riesen Schuhe zu erfinden (bei denen ich nicht wusste, dass links und rechts identisch sind) und sie dann auch noch Moonboots zu nennen... etc... Ich bin echt angetan von dem Thema. Habe auch das Begleitbuch gekauft (und es ist leider verdammt schwer... Werde versuchen, es in einer separaten Moma-Tüte im Handgepäck zu transportieren in der Hoffnung, dass sie mir das durchgehen lassen...), ich bleibe also dran an dem Thema!
Die nächsten Figuren sind krass! Das hatte ich letzte Woche überhaupt nicht verstanden. Beim zweiten Besuch habe ich dann noch mal gelesen, und es ist mega interesant!!
By the way: Es ist in der Geschichte des MoMA erst die zweite Ausstellung, die sich mit Fashion beschäftigt. Und die erste war 1944. Von da stammen auch die Figuren (das finde ich jetzt doppelt interessant und ausstellungswürdig). Sie stellen den Frauenkörper da, wie er jeweils unter der jeweiligen Mode aussehen müsste:




Ich packe Euch mal noch Erklärungsbilder dazu, nicht jedem ist die jeweilige Mode so klar (wobei geübte Lucky Luke Leser zumindest die ersten beiden (er)kennen sollten):
... still Friday...
Danach bin ich in einen Jazz Club gegangen. Das war geplant, deswegen war ich auch im Bilde und wusste, dass ich frühzeitig aufschlagen muss. Das Ding heißt Smalls Jazz Club, tja und der Name ist Programm. Es passen vielleicht sechzig Leute da rein und ich war happy, einer davon zu sein.
Es spielte ein Quintett sax, trumpet, bass, drums, piano. Und es war so toll!! Im ersten set stand ich ganz hinten, im zweiten saß ich dann ganz vorne und es war total toll!
3rd Saturday 3 days to go
Heute waren wir im Brooklyn Museum. Und weil wir ja alle Specials mitnehmen können, sind wir auch an dem einzigen Tag im Monat gegangen, an dem es kostenfrei ist, dem erste Samstag im Monat.
Und es gab rund um das Museum itself einige andere Attraktionen, Filme, Führungen und vor allem - Musik!! Es hat eine Band gespielt (der aus Brooklyn stammende Phony ppl, sagte mir nix aber die Menschheit war begeistert), danach noch ein DJ. Wir waren dazwischen auch in der Ausstellung. Und es war ein ganz besonderer Besuch, denn anders als im MoMA war hier das borough zu Besuch, also keine Turis, sondern wirklich die Leute, die da wohnen. Und die gesamte Stimmung war total gelöst und locker und mehr Party als Museum. Und durch die Musik wurden natürlich auch viele junge Leute angezogen. Es war auf jeden Fall toll. Bei der Menschenmasse überlegt bitte immer: Das ist der Eingangsbereich eines Museums!
Von der Ausstellung fand ich "Fotos" ganz besonders, die sich erst bei Lesen des Beschreibungstextes als Gemälde herausgestellt haben. Very special!!
3rd Sunday 2 days to go
Heute war Marathon!! Da mussten wir natürlich hin!!
... und danach waren wir beim Harlem Gospel Choir, im B. B. King Club am Time Square. Und das war auch der Hammer!! Zudem wurde ich auf die Bühne gebeten und habe eine CD geschenkt bekommen!
3rd Monday 1 day to go
Heute war noch Souvenirkauf angesagt! Ich hab an diversen Orten (MoMA, Met) Sachen gesehen, die mir gefallen haben, aber sie nicht sofort gekauft, sondern erst mal überlegt und einige Nächte drüber geschlafen. Also war gestern große shopping tour angesagt. Vorher habe ich noch einen Willkommensapfelkuchen für V + T gebacken.
Meine Tour hat mich ein letztes mal zur Grand Central Station gebracht, und dann ins Met und auf dem Rückweg durch den Central Park. Da hab ich das Glück gehabt Punkt vier unter einer Uhr durchzugehen, die wie eine Spieluhr war, nice. Und noch mal echt viele Eichhörnchen, ein Typ hat sie mit Nüssen gefüttert.
... zum absoluten Abschluss sind das Kind und ich dann noch auf das Rockefeller Center und haben vom top of the rocks die Stadt angeguckt. Stranger Anblick, total unwirklich und fast wie gemalt:
Heute war nur noch packen angesagt und aufräumen. Und ein letztes Mal pancakes :-)
Dann hat mich das Kind zur Bahn gebracht (und wir waren beide verdammt traurig) und die Bahn hat mich zum Zug gebracht und der Zug zum Flughafen und der Flieger nach Lissabon und der nächste Flieger nach Berlin. In New Jersey (und ich hoffe, auch in New York!!) hat's geregnet und war grau und trist. Das war nett, da fiel mir der Abschied nur noch sehr schwer (und nicht verdammt schwer, so wie vorher). Die Socken ziehe ich jetzt immer beim Fliegen an, sie sind perfekt, wenn beim Sicherheitscheck die Schuhe ausziehen muss.